US-Bauausgaben gehen zurück

Niveau im Vergleich zum Vorjahr aber höher

US-Bauausgaben gehen zurück

det Washington – Als Folge eines deutlichen Rückgangs sowohl privater als auch staatlicher Bauprojekte sind die Bauausgaben in den USA im Juni so deutlich gesunken wie zuletzt im April vergangenen Jahres. Wie das Handelsministerium meldete, schrumpften die Ausgaben um 1,1 %. Erwartet hatten Ökonomen einen Anstieg um 0,3 %. Relativiert wurde die enttäuschende Zahl allerdings dadurch, dass die Investitionen um 6,1 % über dem Stand vom gleichen Monat 2017 lagen. Zudem revidierte das Ministerium die Werte für Mai und April deutlich nach oben. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit für das verarbeitende Gewerbe gab im Juli um 0,1 Zähler auf 55,3 Punkte nach und erreichte damit den tiefsten Stand in fünf Monaten. Während Neuaufträge positiv zu Buche schlugen und auch die Produktionskomponente anzog, stellte das Institut fest, dass die Nachfrage auf die Binnenwirtschaft konzentriert war und die Auslandsnachfrage den zweiten Monat in Folge leicht nachgab. Der einschlägige Index des Institute for Supply Management (ISM) ging im Juli um 2,1 Punkte auf 58,1 % zurück. Trotz weiterhin robuster Nachfrage wies das ISM darauf hin, dass Engpässe am Arbeitsmarkt, unterbrochene Lieferketten und wachsende Sorgen um die Folgen der Handelskonflikte die Stimmung bei den Unternehmen gedrückt hätten.Für eine positive Überraschung sorgte dagegen der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP), der für Juli ohne Berücksichtigung der Landwirtschaft 219 000 Neueinstellungen im Privatsektor meldete. Erwartet hatten Volkswirte einen Wert um 180 000. Erneut entfiel der mit Abstand größte Teil der Arbeitsplätze auf den Dienstleistungssektor, wo 177 000 neue Jobs entstanden, vorwiegend bei Fachdienstleistern, im Gesundheitswesen sowie der Freizeitindustrie und dem Gastgewerbe. Im produzierenden Gewerbe kam es zu 42 000 Neueinstellungen.”Der Arbeitsmarkt boomt regelrecht”, sagte Mark Zandi, Chefvolkswirt bei Moody’s Analytics. Gestützt werde die Entwicklung “von den Steuersenkungen, die allerdings über höhere Defizite finanziert werden, und von höheren Staatsausgaben.” Die Handelskonflikte haben nach Zandis Einschätzung zumindest vorläufig noch keine nennenswerten Folgen am Arbeitsmarkt entfaltet. Der ADP-Bericht wird als Vorbote des Arbeitsmarktberichts der Regierung angesehen. Der Bericht für Juli wird am Freitag veröffentlicht. Experten rechnen mit etwa 190 000 Neueinstellungen und einem geringfügigen Rückgang der Arbeitslosenquote, die im Juni bei 4,0 % gelegen hatte.