US-Dienstleister im Bann des Coronavirus

Indizes erreichen im April Tiefststände

US-Dienstleister im Bann des Coronavirus

det Washington – Die Corona-Pandemie hat im April bei US-Dienstleistungsunternehmen tiefe Wunden aufgerissen und trifft in zunehmendem Maße auch den Außenhandel. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts IHS Markit für den Dienstleistungssektor stürzte vergangenen Monat laut letzter Lesung von 39,8 auf 26,7 Punkte ab. Der Einbruch beschleunigte sich mit dem höchsten Tempo, das jemals gemessen wurde, schrieb das Institut.Ausschlaggebend waren demnach vorübergehende Schließungen von Unternehmen und der Wegfall von Neuaufträgen. Wegen der anhaltenden Unsicherheit über die weitere Entwicklung sanken die Zukunftserwartungen auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen. Dasselbe gilt für das Tempo und den Umfang des Stellenabbaus. Zudem hätten verschärfte Reisebeschränkungen sich negativ auf die Auslandsnachfrage ausgewirkt, hieß es.Den gleichen Tenor hatte der Sammelindex des Institute for Supply Management (ISM), der im April um 10,7 Prozentpunkte auf 41,8 % abrutschte. Nach einer Expansion, die 122 Monate andauerte, signalisiert der ISM-Index zum ersten Mal seit Dezember 2009 eine Kontraktion, die bei Werten unterhalb von 50 % gegeben ist. Tiefe Einbrüche wurden bei neuen Bestellungen ebenso wie bei der Beschäftigungskomponente festgestellt.Der Unterindikator für die Geschäftsaktivität stürzte um 22 Punkte auf 26 %. Einen so schwachen Wert hat das Institut, welches 1997 mit den monatlichen Berichten begonnen hatte, noch nie gemessen. Die befragten Firmen hoben die negativen Folgen der Pandemie unter anderem für den Agrarsektor, das Gast- und Freizeitgewerbe, die Bauwirtschaft und das Bildungswesen hervor. Einen relativ deutlichen Anstieg ermittelte das ISM lediglich bei den Preisen.Bereits im März hatte die US-Exportwirtschaft die Folgen des Virus zu spüren bekommen. Laut Handelsministerium stieg das Außenhandelsdefizit um 11,6 % auf 44,4 Mrd. Dollar. Der Fehlbetrag entsprach in etwa den Markterwartungen. Ausfuhren gaben um 9,6 % nach, und Importe schrumpften um 6,2 %. So konnten US-Firmen im Ausland deutlich weniger Autos, Autoteile und Investitionsgüter absetzen. Gekauft wurden in den USA weniger ausländische Konsumgüter und Autos, während die Einfuhren von Computern und Halbleitern zunahmen.