US-Konjunktur

Preisgünstige Importe drücken US-Inflation

Die US-Einfuhrpreise sind im September deutlich weniger gestiegen als erwartet. Auf Jahressicht haben sich die Importe sogar verbilligt und tragen somit zu der nachlassenden Inflation bei.

Preisgünstige Importe drücken US-Inflation

US-Einfuhrpreise dämpfen Inflation

Längerfristiger Preisrückgang erweist sich als Stütze im Kampf gegen die hohe Inflation

det Washington

Die Preise für Einfuhren in den USA zeigen sich im September kaum verändert. Damit liefern sie ein weiteres Signal für nachlassenden Inflationsdruck. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, verteuerten sich Importe um 0,1% im Monatsvergleich. Erwartet hatten Ökonomen einen Anstieg um 0,5%. Getrieben von Energieprodukten legten die Preise zwar den dritten Monat in Folge zu. Gleichwohl haben die Preise im Vorjahresvergleich um 1,7% nachgegeben.

Für den leichten Anstieg war insbesondere Treibstoff verantwortlich, der um 4,4% teurer war als im Vormonat. Im August hatte das BLS ein Plus von 8,8% ermittelt. Mittlerweile haben die Preise von Ölimporten vier Monate in Folge zugelegt. Aussagekräftiger ist aber die Rate ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energiekomponente.  Werden die Brennstoffpreise ausgeklammert, dann verbilligten sich Einfuhren um 0,2%, der zweite Rückgang in Folge. Zugelegt hatten diese zuletzt im Februar.

Als positiv heben Experten hervor, dass die niedrigeren Einfuhrpreise dazu beitragen, die Inflation einzudämmen. Während der vergangenen Monate hat dieser Effekt allerdings nachgelassen. So wurde der Preisrückgang um 1,7%, der geringste seit 7 Monaten, einerseits von Analysten begrüßt. Gleichwohl wiesen Ökonomen darauf hin, dass dieser deutlich geringer als die zuvor gemessenen Verbilligungen ausfiel. Im Juni beispielsweise hatten die Importpreise um mehr als 6% nachgegeben. Die Einfuhrpreise reihen sich ein in eine lange Serie von Daten, die auf andauernd geringere Inflation hindeuten. Folglich wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank, deren Offenmarktausschusses (FOMC) schon im September den Fuß von der Bremse nahm, auch bei der Sitzung Anfang November auf eine Anhebung des Leitzinses verzichten wird. In diesem Sinne äußerte sich auch Patrick Harker, Präsident der Federal Reserve Bank von Philadelphia. 

Harker, ein wahlberechtigtes Mitglied des FOMC, sagte, dass er derzeit weitere Straffungen für überflüssig hält. "Wir haben sehr schnell sehr viel getan", spielte er auf die elf seit März 2022 beschlossenen Zinserhöhungen an. "Ohne eine drastische Wende bei den Daten denke ich, dass wir den Leitzins dort lassen können, wo er jetzt ist", sagte Harker.

Unterdessen hat sich Stimmung unter US-Konsumenten im Oktober wieder eingetrübt. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan rutschte um 7,5% auf 63,0 Punkte. Als Gründe nannten Konsumenten Sorgen um die Teuerungsraten sowie die Konjunkturaussichten. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen von 3,2% auf 3,8%.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.