US-Erzeugerpreise signalisieren konstanten Teuerungsdruck
US-Produzentenpreise steigen wieder
Energieprodukte treiben Inflation – Kernrate kaum verändert
det Washington
Getrieben von Energieprodukten stiegen die US-Erzeugerpreise im August stärker als erwartet und lieferten ein weiteres Signal dafür, dass sich die Teuerung auf einem relativ niedrigeren Niveau stabilisiert hat, die Erreichung des Inflationsziels von 2% aber einige Zeit dauern könnte. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, kletterten die Preise auf Produzentenebene um 0,7% zum Vormonat – der stärkste Anstieg seit Juni 2022 – und im Jahresvergleich um 1,6%. Ökonomen hatten Werte von 0,4% und 1,3% erwartet. Die Kernrate, die neben Energie und Lebensmitteln auch Handelsleistungen ausklammert, betrug wie auch im Vormonat 0,3%. Auf Jahressicht lag sie bei 3,0%, also etwas über den zuvor gemessenen 2,9%.
Auffallend ist an dem Bericht, dass während bisher die Verteuerung bei Dienstleistungen sich hinter dem Preisanstieg verbarg, nun Waren, bei denen gegenüber Juli ein Plus von 2,0% gemessen wurde, die Inflation trieben. Dort spielten insbesondere Energieprodukte eine entscheidende Rolle, die sich um 10,5% verteuerten, während die Benzinpreise sogar um 20% hochschossen. Bei Dienstleistungen hingegen wurde eine Zunahme um nur 0,2% gemessen. Zuvor hatte das BLS gemeldet, dass im August Benzin allein mehr als die Hälfte des Anstiegs bei den Verbraucherpreisen ausmachte.
Für eine angenehme Überraschung sorgte hingegen die Kauflaune der US-Verbraucher, die sich im August aufgehellt hat und beim Einzelhandel zu einem robusten Umsatzsprung führte. Laut Handelsministerium stiegen die Erlöse saisonbereinigt um 0,6% und gegenüber dem Vorjahr um 2,5%. Bei der Monatsrate hatten Ökonomen lediglich ein Plus von 0,2% erwartet. Im Juli waren die Verkaufserlöse um 0,5% gestiegen.
Gestützt wurde der Einzelhandel vor allem von Tankstellen, deren Umsätze gegenüber dem Vormonat um 5,2% zulegten. Positive Beiträge kamen auch von Bekleidungsgeschäften, Elektronikläden und Autohändlern. Ohne Autos, Autoteile und Benzin waren die Verkaufszahlen in der Branche nur um 0,2% höher. Rückläufige Umsätze wurden bei Sportwaren, in Buchläden sowie Möbelgeschäften festgestellt.