US-Finanzminister will Handelsstreit beenden

Ranghohe US-Delegation reist nach Peking

US-Finanzminister will Handelsstreit beenden

jw Frankfurt – US-Finanzminister Steven Mnuchin will nächste Woche zur Lösung des Handelsstreits mit China mit einer hochrangigen Delegation nach Peking reisen. Begleiten wird ihn auch der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Er werde “enorme Anstrengungen” unternehmen, um eine Einigung mit China vor Ablauf einer wichtigen Frist zu erreichen, sagte Mnuchin dem TV-Sender CNBC. “Das ist unser Ziel”, betonte er. Die jüngsten Handelsgespräche mit Chinas Vizeministerpräsident Liu He in Washington seien sehr produktiv gewesen. Beide Seiten befinden sich derzeit in einer Art Waffenstillstand in ihrem Handelskrieg. Bis Ende März soll es nicht zu weiteren Sonderzöllen und nicht zu einer Erhöhung von Zöllen kommen. Sollte es aber bis zum Fristende am 2. März keine Einigung im Handelsstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften geben, will die US-Regierung Einfuhrzölle auf chinesische Produkte anheben. Geplant ist eine Anhebung auf 25 % von bislang 10 % für Güter im Wert von 200 Mrd. Dollar.US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt erklärt, er wolle ein “umfassendes Abkommen” mit Peking. Er werde sich in den kommenden Wochen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen, um einen umfassenden Deal abzuschließen, möglicherweise als Teil einer Reise, um den nordkoreanischen Führer Kim Jong-un zu treffen. Dieser Gipfel werde am 27. und 28. Februar in Vietnam stattfinden, sagte Trump am Dienstag. In seiner Rede zur Lage der Union (siehe Bericht unten auf dieser Seite) sagte er außerdem, dass jedes neue Handelsabkommen mit China “einen wirklichen strukturellen Wandel beinhalten muss, um unfaire Handelspraktiken zu beenden, unser chronisches Handelsdefizit zu verringern und amerikanische Arbeitsplätze zu schützen”. Weltwirtschaft in GefahrDie USA hatten China im vergangenen Jahr mit Sonderzöllen auf Waren im Wert von 250 Mrd. Dollar überzogen – das ist die Hälfte aller Exporte aus China in die USA. Peking hatte sich mit Vergeltungszöllen und weiteren Maßnahmen gewehrt. Unabhängige Experten gehen davon aus, dass der Streit ein geringeres Wachstum in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nach sich ziehen und damit auch negative Effekte auf die Weltwirtschaft insgesamt haben wird.