Das US-Finanzministerium setzt Japan auf eine Beobachtungsliste für Währungsmanipulation. Dies geht aus einem Bericht des Ministeriums an den US-Kongress hervor. Der Schritt klingt jedoch drastischer, als er ist. Denn die Behörde hat das Land nicht wegen eines Anfangsverdachts der Manipulation auf die Liste gesetzt. Vielmehr weist Japan einen erheblichen Leistungsbilanzüberschuss sowie einen Überschuss im bilateralen Handel mit den USA auf. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt gehört daher nun zu denjenigen, „deren Währungspraktiken und makroökonomische Politiken besondere Aufmerksamkeit verdienen“, heißt es in dem Bericht.

Weiterhin auf dieser Liste, die halbjährlich aktualisiert wird, befinden sich Deutschland, China, Taiwan, Malaysia und Vietnam. Deutschland steht aus den gleichen Gründen wie Japan unter Beobachtung der USA. China hingegen hat nicht nur einen Überschuss im bilateralen Handel mit den USA. Zusätzlich steht das Land wegen mangelnder Transparenz über die wichtigsten Merkmale seines Wechselkursmechanismus und fehlender Veröffentlichung von Deviseninterventionen unter „genauer Beobachtung“.

Insgesamt kommt das Finanzministerium zu dem Schluss, dass „kein Handelspartner ermittelt wurde, der den Wechselkurs zwischen seiner Währung und dem US-Dollar manipuliert hat, um effektive Zahlungsbilanzanpassungen zu verhindern oder unfaire Wettbewerbsvorteile im internationalen Handel zu erlangen“.