US-Firmen fürchten Spannungen mit China
nh Schanghai – Laufende Handelsspannungen zwischen den USA und China scheinen auf die Stimmung von US-Unternehmen mit China-Präsenz zu drücken. Der Präsident der American Chamber of Commerce in China (AmCham), William Zarit, erklärte am Dienstag, dass die US-Firmen Beeinträchtigungen ihrer Geschäfte vor Ort und mögliche handelspolitische Vergeltungsschläge der Pekinger Regierung befürchten.Die am Dienstag von der Kammer vorgestellte jährliche Erhebung zum Geschäftsklima lässt erkennen, dass 78 % der insgesamt 411 befragten US-Firmen in China gute bilaterale Handelsbeziehungen als “extrem” oder “sehr” wichtig für ihren Geschäftserfolg im Reich der Mitte halten. Im vergangenen Jahr war dies nur bei 64 % der Firmen der Fall.Die neue Befragung lässt erkennen, dass die in China investierten US-Unternehmen von der anziehenden Konjunktur im Reich der Mitte profitieren. So berichten 64 % der Kammermitglieder von steigenden Umsätzen im Jahr 2017, im Vorjahr war dies bei 58 % der Firmen der Fall. Drei Viertel der befragten Adressen betonen, dass ihr Geschäft profitabel ist, was den höchsten Anteil seit drei Jahren bedeutet.Andererseits aber monieren die US-Firmen wachsende regulatorische Hemmnisse, Beschränkungen beim Internetverkehr und eine ungerechte Behandlung durch politische Instanzen. In der Erhebung findet dies einen klaren Niederschlag: So betonen drei Viertel der Umfrageteilnehmer, dass sie sich als Investoren im Reich der Mitte weniger willkommen als früher fühlen. Im Vorjahr aber hatten sogar 81 % der Teilnehmer diese Einschätzung geäußert.Ein gewisser Optimismus wird indes bezüglich der Fortschritte für eine weitere Marktöffnung Chinas an den Tag gelegt. Mittlerweile glauben 46 % der AmCham-Mitglieder, dass die chinesische Regierung in den kommenden drei Jahren signifikante Liberalisierungsschritte für ausländische Direktinvestoren einleiten wird. Im Vorjahr hatte sich nur ein Drittel der US-Firmen dieser Sichtweise angeschlossen.