US-Häuserpreise ziehen wieder an
US-Eigenheimpreise ziehen wieder an
Jahresraten legen zu – Geringer Bestand an Verkaufsobjekten treibt Preise
det Washington
Trotz der hohen Inflation und deutlich gestiegener Finanzierungskosten, die dem Käuferinteresse zuletzt einen Dämpfer verpasst haben, sind die US-Eigenheimpreise wieder überraschend gestiegen. Sowohl der S&P-CoreLogic-Case-Shiller-Häuserpreisindex als auch der einschlägige Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) legten im Juli wieder zu. Experten sehen den wichtigsten Grund für den zunehmenden Preisdruck in dem weiter geringen Bestand an Eigenheimen, die zum Verkauf angeboten werden. Dies schlägt sich auch in den neuen Immobilien nieder, die auf den Markt kommen und Abnehmer finden. So schrumpfte laut Handelsministerium die saisonbereinigte Zahl der verkauften Neubauten im August um 8,7%.
Langfristiger Trend
Der S&P-CoreLogic-Case-Shiller-Index kletterte auf nationaler Ebene saisonbereinigt um 0,6% und im Vorjahresvergleich um 1,0%. Im Juni war die Jahresrate unverändert geblieben. In den Ballungszentren verteuerten sich private Immobilien um 0,1%. Zuvor hatten diese um 1,2% im Preis nachgegeben. Zwar nehmen sich die Preissteigerungen gegenüber den Jahresraten von fast 20%, die im Gefolge der Corona-Pandemie gemessen wurden, vergleichsweise harmlos aus. Dennoch sieht Craig Lazzara, Managing Director bei S&P Dow Jones Indizes, einen sich abzeichnenden Trend hin zu längerfristig höheren Preisen. Er stellt fest, dass die Häuserpreise im Juli 2022 ihren Höhepunkt erreichten und dann bis Januar dieses Jahres kontinuierlich nachgaben. „Der Preisanstieg seit Januar hat aber die vorangegangenen Verluste ausgeglichen, und folglich haben die Preise nun den höchsten Stand in der Geschichte erreicht“, so Lazzara.
Zunehmenden Preisdruck signalisiert auch der Index der FHFA, der im Juli um 0,8% und im Vorjahresvergleich um 4,6% stieg. Zuvor war die Monatsrate um 0,4% geklettert, während die Preise auf Jahressicht um 3,2% höher lagen. Der Anstieg, den die FHFA im Juni bei der Jahresrate ermittelte, war die erste Verteuerung seit Februar 2022.
Pessimistische Verbraucher
Unterdessen hat sich die Verbraucherlaune weiter eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen des Forschungsinstituts Conference Board rutschte im September von 108,7 auf 103,0 Punkte. Es war der zweite Rückgang in Folge. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Wert von 106 Zählern. Während die Gegenwartskomponente leicht zulegte, war die Einschätzung der weiteren Aussichten von wachsendem Pessimismus geprägt. Wie Conference-Board-Chefökonomin Dana Peterson sagte, „beschäftigen sich Verbraucher mit den nach wie vor hohen Preisen“. Laut Peterson tragen auch „Sorgen über die politische Situation und die hohen Zinssätze“ zur mauen Stimmung bei.