US-Konjunktur

US-Handelsbilanzdefizit klettert auf Rekordwert

Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im September auf einen neuen Rekordwert ausgeweitet. Das US-Handelsministerium meldete einen Anstieg von 72,8 Mrd. Dollar auf 80,9 Mrd. Dollar.

US-Handelsbilanzdefizit klettert auf Rekordwert

det Washington

Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im September auf einen neuen Rekordwert ausgeweitet. Das US-Handelsministerium meldete einen Anstieg von 72,8 Mrd. Dollar auf 80,9 Mrd. Dollar. Ökonomen hatten einen Negativsaldo von 80,2 Mrd. Dollar erwartet. Zwar stieg der Überschuss bei Dienstleistungen um 0,8%. Deutlicher stärker wuchs aber der Fehlbetrag im Warenhandel – um 8,9%. Das bilaterale Defizit gegenüber der EU lag bei 18,7 Mrd. Dollar und gegenüber Deutschland bei 5,7 Mrd. Dollar. Höhere Defizite als im August wurden gegenüber China und Mexiko gemessen. Der Passivsaldo gegenüber Japan fiel niedriger aus.

Derweil kommt die Erholung am US-Arbeitsmarkt weiter in Fahrt. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe vergangene Woche um 14000 auf 269000. Damit wurde der tiefste Stand seit Mitte März 2020 erreicht, also unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Pandemie. Auch der Vierwochenschnitt sank auf den niedrigsten Stand seit Krisenbeginn.

Indes deutet der unerwartet kräftige Anstieg der Arbeitskosten auf weiter hohe Inflation hin. So stiegen die Lohnstückkosten laut BLS im dritten Quartal ohne Berücksichtigung des Agrarsektors aufs Jahr hochgerechnet um 8,3%. Die Erwartung lag bei einem Anstieg von etwas über 5% nach zuletzt +1,1%. Während die Löhne und Gehälter um 2,9% zulegten, gab die Produktivität um 5,0% nach.