US-Handelsdefizit deutlich geschrumpft

Aufschwung im Dienstleistungssektor hält an

US-Handelsdefizit deutlich geschrumpft

det Washington – Wasser auf die Mühlen der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump ist der unerwartet deutliche Rückgang des Defizits im Außenhandel. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, schrumpfte der Fehlbetrag im November vergangenen Jahres um 8,2 % auf 43,1 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Bankvolkswirte ein Minus von etwa 44 Mrd. Dollar. Im Oktober hatte das Defizit bei nach unten revidierten 46,9 Mrd. Dollar gelegen. Der Passivsaldo fiel damit auf den tiefsten Stand, seitdem Trump im Januar 2017 sein Amt angetreten hat. Positiv heben Ökonomen hervor, dass sich die Lage sowohl auf der Export- als auch der Importseite gebessert hat. So kletterten die Ausfuhren im Monatsvergleich um 1,4 Mrd. Dollar. Gestützt wurde der Aufwärtstrend von Investitionsgütern, Konsumgütern und Autos, die US-Hersteller im Ausland verkauften.Die Einfuhren gaben um 2,5 Mrd. Dollar nach. Bei Investitions- und Verbrauchsgütern, insbesondere Zivilflugzeugen, Computern und Handys, verzeichneten die Statistiker einen Rückgang. Relativiert werden die Zahlen dadurch, dass das gesamte Defizit während der ersten elf Monate gegenüber der Vergleichsperiode 2018 um nur 0,7 % zurückging. So oder so fielen die Bewertungen positiv aus. “Die globale Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und der Handelskompromiss mit China deuten darauf hin, dass schwaches Wachstum im Ausland kein Klotz mehr am Bein der US-Wirtschaft ist”, meinte Andrew Hunter, Ökonom bei Capital Economics.Im Dienstleistungsgewerbe hält der Aufschwung an, wie der Anstieg des einschlägigen Sammelindex des Institute for Supply Management (ISM) unterstreicht. Der Index zog im Dezember um 1,1 Prozentpunkte auf 55,0 % an. Damit ermittelte das ISM den 119. Monat in Folge einen Anstieg. Der Unterindikator für die Geschäftsaktivität legte sogar um 5,6 Prozentpunkte auf 57,2 % zu.Weniger ermutigend als das rückläufige Handelsdefizit ist die Tatsache, dass gegen Jahresende in drei von vier Monaten die Neuaufträge in der Industrie zurückgingen. Das Census Bureau des Handelsministeriums meldete für November einen Rückgang der Auftragseingänge um 0,7 % auf 493 Mrd. Dollar. Bei langlebigen Gütern wurde ein Minus von 2,1 % ermittelt. Bestellungen für Konsumgüter zogen hingegen um 0,6 % an.