US-Handelsdefizit erreicht Rekordhoch
Eine sehr rege Verbrauchernachfrage hat das US-Handelsdefizit im März auf einen Rekordstand getrieben. Wie das Handelsministerium berichtete, stieg der Fehlbetrag im Handel mit Waren und Dienstleistungen saisonbereinigt um 5,6% auf 74,4 Mrd. Dollar. Bankvolkswirte hatten mit einem etwas höheren Passivsaldo von bis zu 74,8 Mrd. Dollar gerechnet. Während das Defizit im Warenhandel um 3,6 Mrd. kletterte, gab der Überschuss bei Dienstleistungen um 0,3 Mrd. Dollar nach. Einfuhren legten zum Vormonat um 6,3% zu und erreichten mit 274,5 Mrd. Dollar den höchsten Stand aller Zeiten, während Ausfuhren um 6,6% stiegen.
Für Zündstoff könnte in den kommenden Monaten die Tatsache sorgen, dass der Fehlbetrag gegenüber China im März weiter zulegte, und zwar um 6,7 Mrd. auf 36,9 Mrd. Dollar. Bisher hat Präsident Joe Biden an den von seinem Vorgänger Donald Trump verhängten Einfuhrzöllen gegen das Reich der Mitte festgehalten. Das US-Defizit gegenüber der EU schrumpfte hingegen von 19 Mrd. auf 16,9 Mrd. Dollar. Ökonomen rechnen jedenfalls damit, dass die robuste Erholung in den USA dieses Jahr zu weiteren Rekorddefiziten führen wird.
Neue Signale für die Erholung in der US-Industrie lieferte der Anstieg der Auftragseingänge, die laut Handelsministerium im März um 1,1% anzogen. Im Februar war ein Rückgang um 0,5% gemessen worden. Bestellungen für langlebige Güter nahmen um 0,8% zu. Neuaufträge für Konsumgüter legten um 1,5% zu. Die stärksten Zuwächse wurden bei Schiffen und Industriemaschinen gemessen. Tiefe Einbrüche ermittelte das Ministerium dagegen bei Zivil- und Militärflugzeugen.