kaz Frankfurt – Auch wenn US-Präsident Donald Trump Exportweltmeister Deutschland gerne dessen Handelsbilanzüberschüsse zum Vorwurf macht: So eindeutig wie behauptet ist die Lage bei dem deutschen Exportüberschuss von 253 Mrd. Euro nicht. Der amerikanische Defizitanteil für deutsche Produkte liegt bei 0,31 % des US-Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit erreicht das Land im Ranking der Länder mit dem größten deutschen Handelsbilanzüberschuss gemessen am BIP der Handelspartner gerade einmal Platz 85. Das geht aus einer Studie des Kurzzeitkredite-Anbieters Vexcash hervor. Das Ergebnis überrascht auch auf den vorderen Plätzen: Spitzenreiter sind die Marshallinseln, die mit 94,5 % fast ihr gesamtes BIP in deutsche Güter investieren. Mit weitem Abstand folgt auf Platz zwei Liberia bei einem Defizitanteil von 7,4 %; drittstärkste Abnehmer deutscher Exporte ist Österreich mit 6,5 % Anteil am BIP.Doch auch der Exportweltmeister hat nicht nur Überschüsse in der Bilanz: 2016 verzeichnete die Bundesrepublik mit 64 Handelspartnern ein Bilanzdefizit von insgesamt 76,81 Mrd. Euro. Im Verhältnis zur deutschen Wirtschaftsleistung von 2,93 Bill. Euro beläuft sich der Anteil allerdings auf lediglich 2,63 %.Das größte Defizit hat Deutschland dabei mit dem Reich der Mitte: Mit 17,81 Mrd. Euro gab die Bundesrepublik im vergangenen Jahr 0,61 % ihres BIP für Produkte “Made in China” aus. Dahinter folgen Vietnam und Irland, auf die je ein Defizitanteil von 0,21 % am deutschen BIP entfällt. Insgesamt unterhielt Deutschland im Jahr 2016 Handelsbeziehungen zu weltweit 262 Ländern, von denen jedoch nur für 192 das BIP ermittelt werden konnte. Mit 170 davon hat die Bundesrepublik einen Exportüberschuss.Besonders beliebt im Ausland sind laut Vexcash nicht nur deutsche Autos und Autozubehör, sondern etwa auch Backwaren, Rum und Kaffee. Exportschlager der USA sind vor allem Waffen und Waffenzubehör, aber auch etwa künstliche Gelenke, Golfbälle und Musikinstrumente.