US-Handelsdefizit überraschend geringer

Fehlbeträge gegenüber China und der EU sinken

US-Handelsdefizit überraschend geringer

det Washington – Einen unerwarteten Wachstumsimpuls könnte die US-Wirtschaft im ersten Quartal vom Außenhandel bekommen. Nachdem das Defizit im Waren- und Dienstleistungshandel schon im Januar geschrumpft war, drückte ein Umsatzsprung bei Exporteuren den Fehlbetrag im Februar um weitere 3,4 % auf 49,4 Mrd. Dollar. Zu einer Entspannung an der handelspolitischen Front könnte nach Ansicht von Experten die Tatsache beitragen, dass die Defizite sowohl gegenüber China als auch der Europäischen Union in der Berichtsperiode geringer ausfielen.Ausfuhren von Zivilflugzeugen und Investitionsgütern, die jeweils um mehr als 2 Mrd. Dollar anzogen, waren die treibende Kraft hinter dem Rückgang. Einen geringeren Anstieg ermittelte das Handelsministerium für Exporte von Autos- und Autoteilen. Insgesamt konnten Unternehmen ihre im Ausland erzielten Umsätze um 1,1 % steigern.Einfuhren stiegen ebenfalls, aber nur um 0,2 %. Ein deutliches Plus ermittelte das Ministerium bei Konsumgütern, insbesondere Mobiltelefonen sowie anderen Haushaltswaren. Begleitet wurde das rückläufige Defizit im Warenhandel von einem leichten Anstieg des Dienstleistungsüberschusses.Positiv heben Ökonomen die Entwicklung im Handel mit einigen der wichtigsten Wirtschaftsmächte hervor. So purzelte der Fehlbetrag gegenüber China um 3,1 Mrd. auf 30,1 Mrd. Dollar. Auch das Defizit im Handel mit der EU gab nach, nämlich von 13,1 auf 12,4 Mrd. Dollar. Gegenüber Japan errechnete das Ministerium einen deutlichen Anstieg auf 6,7 Mrd. Dollar.Nach Ansicht von Michael Pearce, Volkswirt beim Wirtschaftsforschungsinstitut Capital Economics, werden sich die Aussichten für die Gesamtwirtschaft allein aufgrund der positiven Entwicklung im Handel nicht deutlich aufhellen. “Doch wird der Außenhandel im ersten Quartal einen bedeutenden Beitrag zum Wachstum leisten”, meint er. Laut Pearce dürfte die annualisierte Wachstumsrate von Januar bis März 2,0 % erreichen. Das Handelsministerium meldete für Februar eine Zunahme der Lagerbestände im Großhandel um 0,2 %. Die Zahl lag geringfügig unter den Markterwartungen, leistet unterm Strich aber dennoch einen positiven Beitrag zum Wachstum.