US-Handelsdefizit weitet sich kräftig aus

Starker Dollar belastet Exporteure

US-Handelsdefizit weitet sich kräftig aus

det Washington – Höhere Ölpreise und der relativ starke Dollar haben im Mai zu einem überraschend starken Anstieg des US-Handelsbilanzdefizits geführt. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, kletterte der Fehlbetrag im Monatsvergleich um 10,1 % von 37,4 auf 41,1 Mrd. Dollar. Bankvolkswirte hatten ein etwas geringeres Defizit vorausgesagt. Die Exporte gaben im Handel mit sämtlichen führenden Partnerländern nach. Ausfuhren in die Europäische Union (EU) purzelten um 4,2 %. In China sanken die Umsätze der US-Firmen um 1,7 %, während Importe aus dem Reich der Mitte um 13,8 % anzogen. Auch nach Kanada und -Mexiko, den führenden US-Handelspartnern, verkauften amerikanische Exporteure weniger als im April.Zu der Schwäche bei Ausfuhren trugen der Dollarkurs sowie die flaue Auslandsnachfrage bei. Der höhere Ölpreis sowie robuste Binnennachfrage hingegen ließen die Einfuhren um 1,9 % steigen. Im April hatten die Importe um 2,3 % zugelegt. Das Defizit im Warenhandel erreichte nach den im Vormonat gemessenen 58,6 Mrd. im Mai 62,2 Mrd. Dollar. Der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz sank auf 21,1 Mrd. Dollar.Widersprüchliche Signale lieferten die wichtigsten Indizes für das Dienstleistungsgewerbe. Der Index des Forschungsinstituts Markit stieg im Juni im Monatsvergleich geringfügig von 51,3 auf 51,4 Punkte und deutet auf sehr moderates Wachstum hin. Neuaufträge erreichten zwar den höchsten Stand im laufenden Jahr. Die Arbeitsmarktkomponente fiel aber auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten. Auch bewerten Dienstleister die Aussichten schlechter als zuvor. Der einschlägige Index des Institute for Supply Management (ISM) stieg dagegen im Juni von 52,9 auf 56,5 Zähler – der höchste Stand seit November. Wie auch Markit ermittelte das ISM einen deutlichen Anstieg der Neuaufträge und meldete zudem einen Anstieg des Indikators für den Arbeitsmarkt.