Die Erwartung, dass die US-Notenbank nach elf Zinserhöhungen den laufenden Zyklus womöglich abgeschlossen hat, entlastet den Immobilienmarkt etwas. Wie die Mortgage Bankers Association (MBA), der Dachverband der US-Hypothekenbanken, berichtete, gab vergangene Woche der Zinssatz für Häuserdarlehen mit einer 30-jährigen Laufzeit um 25 Basispunkte auf 7,61% nach. "Das ist der stärkste Rückgang seit Juli 2022", stellte MBA-Vizepräsident Joel Kan fest. Wichtige Beiträge leisteten dazu "der taubenhafte Ton in der Abschlusserklärung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed und die Abkühlung am Arbeitsmarkt", erklärte Kan. 

Die etwas günstigeren Finanzierungsbedingungen belebten auch die Nachfrage nach Häuserkrediten. Der saisonbereinigte Index der Anträge auf Hypothekendarlehen stieg um 2,5%. Bei Krediten zur Finanzierung des Hauskaufs wurde ein Plus von 3,0% gemessen. Ein geringerer Anteil entfiel auf Refinanzierungen. Kan wies darauf hin, dass die Anträge trotz des Anstiegs um mehr als 20% unter dem Stand vom Vorjahr lagen. "Viele potenzielle Käufer warten darauf, bis mehr Eigenheime auf den Markt kommen", so Kan.

Der Häusermarkt ist einer der Hauptleidtragenden der restriktiven Zinspolitik der vergangenen eineinhalb Jahre. Eigentümer wollen an ihren Immobilien festhalten. Käufer werden hingegen von den hohen Finanzierungskosten abgeschreckt. Folglich rutschten der National Association of Realtors (NAR) zufolge im September die Verkäufe bestehender Immobilien um 2,0% ab. Die Maklervereinigung ermittelte damit die niedrigste Rate seit Oktober 2010.