US-Industrie sammelt unerwartet viele Aufträge ein
BZ Washington
In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im August deutlich stärker gestiegen als erwartet. Die Bestellungen lagen 1,8% höher als im Vormonat, teilte das US-Handelsministerium am Montag in Washington mit. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um lediglich 0,6% gerechnet. Im Juli hatten die Unternehmen noch 0,5 % mehr Aufträge als im Vormonat eingesammelt.
Bei den langlebigen Gütern handelt es sich um meist teure industriell gefertigte Waren wie Maschinen. Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, erhöhten sich die Aufträge auf Monatssicht um 0,2%. Die zivilen Kapitalgüter ohne Flugzeuge, die von Analysten häufig als Richtschnur für die Investitionsneigung der Unternehmen betrachtet werden, stiegen um 0,5%. Für die Ökonomen von Oxford Economics signalisieren die Daten „ein stabiles Niveau der Ausrüstungsausgaben im dritten Quartal, da die gesunde Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern die Fabriken auf Hochtouren laufen lässt“. Allerdings zeige der neue Lieferketten-Tracker, dass der Stress weiter zunehme – und sich dies noch bis mindestens zum zweiten Halbjahr 2022 hinziehe, wobei die Störungen in bestimmten Sektoren sogar noch bis ins Jahr 2023 andauern könnten.
Die US-Wirtschaft hat im September wegen Lieferengpässen etwas an Schwung verloren, wie aus dem jüngsten Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit hervorgeht. Das Barometer sank um 0,6 auf 60,5 Punkte. Es hielt sich aber immer noch weit über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert.