PCE-Preisindex

US-Inflation auf tiefstem Stand seit 2021

Die US-Inflation ist an der Kernrate gemessen auf den tiefsten Stand seit Oktober vorletzten Jahres gefallen. Dennoch gilt als sicher, dass die Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung eine weitere Zinserhöhung beschließen wird.

US-Inflation auf tiefstem Stand seit 2021

US-Inflation erreicht tiefsten Stand in über zwei Jahren

Gesamtrate bei 3,8% – Verbraucher optimistischer

det Washington

Der Inflationsdruck hat in den USA im Mai weiter nachgelassen, wird Experten zufolge aber die Notenbank nicht davon abhalten, bei der Sitzung ihres Offenmarktausschusses (FOMC) im Juli eine weitere Zinserhöhung zu beschließen. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums meldete, legten der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, um 0,1% zu und ohne Berücksichtigung der volatilen Energie- und Lebensmittelkomponenten um 0,3%. Die Jahresrate kletterte um 3,8% und wies damit die geringste Steigerung seit April 2021 auf. Im April hatte die Teuerungsrate noch bei 4,3% gelegen. 

Geringste Teuerung seit 2021

Bei der Kernrate ermittelte das Ministerium ein Plus von 4,6%, was der niedrigste Wert seit Oktober vorletzten Jahres ist. Trotz der sich abzeichnenden Entspannung signalisierte das FedWatch Tool der CME Group mit einer Wahrscheinlichkeit von über 80%, dass das FOMC am 26. Juli den Leitzins um weitere 25 Basispunkte anheben wird. Unterdessen schien die weiter relativ hohe Inflation im Mai auch die Konsumfreude der Verbraucher zu dämpfen. So stiegen die privaten Konsumausgaben dem BEA zufolge nur um 0,1%. Im Vormonat hatten die Verbraucher ihre Ausgaben um 0,6% hochgeschraubt. Die Privateinkommen legten um 0,4% zu. Zuvor waren diese um 0,3% geklettert.  

Ungeachtet der kaum veränderten Verbraucherausgaben hat sich die Stimmung bei Konsumenten im Juni wieder aufgehellt. Der einschlägige Index der University of Michigan stieg um 8,8% und im Vorjahresvergleich um 28,8% auf 64,4 Punkte. Vorausgesagt hatten Bankvolkswirte einen etwas niedrigeren Wert. Nach Darstellung der zuständigen Ökonomin Joanne Hsu „lässt sich der Aufschwung mit der Lösung des Streits um die staatliche Schuldengrenze und einer positiveren Einschätzung der nachlassenden Inflation begründen“. 

Während der kommenden zwölf Monate rechnen Verbraucher mit einem Rückgang der Teuerungsrate auf 3,3%, die niedrigste Schätzung seit März 2021. Im Mai hatten sie noch einen Wert von 4,2% vorausgesagt. Längerfristig wird erwartet, dass die Inflationsrate auf 3,0% zurückgehen wird. In 22 der vergangenen 23 Monate bewegten sich die Prognosen in einer Bandbreite zwischen 2,9 und 3,1%.

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