US-Konjunktur

US-Inflation rutscht auf tiefsten Stand seit 2021

Die US-Inflation ist im November auf den niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2021 gerutscht. Das erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen im kommenden Jahr, sondern schürt auch den Optimismus unter Verbrauchern.

US-Inflation rutscht auf tiefsten Stand seit 2021

US-Inflation auf niedrigstem Stand seit 2021

Geringere Teuerung erhöht Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen – Verbraucher zunehmend optimistisch

det Washington

Der Inflationsdruck hat in den USA zum Jahresende weiter nachgelassen und wird die Notenbank in ihren Plänen bestätigen, nach insgesamt elf Zinserhöhungen den Geldhahn im kommenden Jahr langsam wieder aufzudrehen. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, gab die Jahresrate des PCE-Preisindex im November um 0,1% nach. Die Jahresrate rutschte von 2,9% auf 2,6%, den niedrigsten Wert seit Anfang 2021. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert und das bevorzugte Inflationsmaß der Fed ist, legte gegenüber Oktober um 0,1% zu, ging aber auf Jahressicht von 3,4 auf 3,2% zurück. Ein geringerer Wert war zuletzt im März 2021 gemessen worden. 

Robuste Konjunktur

Beide Jahresraten lagen relativ deutlich unter den Markterwartungen. Die Zahlen liefern insgesamt weitere Signale dafür, dass die Wirtschaft vor dem Hintergrund geringerer Teuerung mit Schwung ins neue Jahr starten wird. Laut BEA stiegen nämlich die Privateinkommen im November um 0,4%, womit die stärkste Zunahme seit August gemessen wurde. Verbraucher schraubten ihre Ausgaben um 0,2% hoch. Zuvor hatte das BEA in der letzten Schätzung für das dritte Quartal eine annualisierte Wachstumsrate von 4,9% gemeldet. Ein höherer Wert war zuletzt im Schlussquartal 2021 gemeldet worden.

Positive Nachrichten kamen auch dem Census Bureau des Handelsministeriums, das für November eine Zunahme der Neuaufträge für langlebige Güter um 5,4% meldete. Im Oktober waren die Auftragseingänge um 5,1% zurückgegangen. Getrieben wurden die Bestellungen vom Transportsektor und von Investitionsgütern. Dort wurden im Vorjahresvergleich Zuwachsraten von jeweils 15,3% und 12,7% festgestellt. Ohne Berücksichtigung der Rüstungsindustrie wurde bei Investitionsgütern so ein Plus von 17,1% gemessen.

Die nachlassende Inflation hat auch das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher gestärkt. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan schoss im Dezember laut letzter Lesung im Vorjahresvergleich um 16,6% auf 69,7 Punkte hoch. Die Gegenwartskomponente stieg im Vorjahresvergleich um 23,0% und der Unterindikator für die Zukunftserwartungen um 12,3%. Ungewöhnlich ist, dass sämtliche Unterindikatoren, zu denen auch die Bewertung der privaten Finanzen und des geschäftlichen Umfelds zählen, zulegten. 

Optimistische Verbraucher

Entscheidend für den wachsenden Optimismus unter Konsumenten ist aber der geringere Inflationsdruck. Demnach erwarten die befragten Verbraucher im kommenden Jahr eine Teuerungsrate von 3,1, verglichen mit 4,5% im November. Längerfristig wird eine Inflationsrate von 2,9% unterstellt. Unterdessen sorgten die Verkäufe neuer Eigenheime für eine negative Überraschung. Laut Census Bureau fielen diese im November um 12,2%.

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