US-Konsum nimmt wieder Fahrt auf

Leicht zunehmende Dynamik liefert der Fed Argumente für Zinsschritt im Juni

US-Konsum nimmt wieder Fahrt auf

Reuters/sp Washington/New York – Die US-Verbraucher haben zu Beginn des zweiten Quartals wieder mehr Geld ausgegeben und damit ein Signal für eine anziehende Inlandskonjunktur gesendet, was den Weg für eine Zinserhöhung der US-Notenbank schon beim nächsten Treffen des Offenmarktausschusses im Juni frei machen dürfte. Die Inflation bei persönlichen Ausgaben allerdings liegt weiter hinter der Zielmarke der Federal Reserve zurück.Der private Konsum stieg im April um 0,4 % zum Vormonat und damit so kräftig wie seit Dezember nicht mehr, wie das Handelsministerium in Washington am Dienstag mitteilte. Das Wachstum lag auf dem Niveau der durchschnittlichen Erwartungen der zuvor von Reuters befragten Ökonomen. Im März hatte es nach revidierten Zahlen ein Plus von 0,3 % gegeben. Der private Konsum in den USA steht für gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft und ist damit eine tragende Säule der Konjunktur. Im ersten Quartal gaben die US-Bürger auf das Jahr hochgerechnet nur 0,6 % mehr aus als im Vorquartal und damit so wenig wie seit Ende 2009 nicht mehr.Die Stimmung der Konsumenten trübte sich im Mai überraschend deutlich ein. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel auf 117,9 Punkte von 119,4 Zählern im Vormonat, wie das Institut Conference Board unter Berufung auf seine monatliche Umfrage mitteilte. Experten hingegen hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet.Wegen des anziehenden Arbeitsmarktes hat die Notenbank Federal Reserve im März das Zinsniveau auf 0,75 bis 1,0 % erhöht und will dieses Jahr noch nachlegen. Viele Experten rechnen damit, dass es schon im Juni dazu kommt. Die Notenbank ist bei der angestrebten Inflationsrate allerdings noch nicht am Ziel. Fed-Gouverneurin Lael Brainard sagte gestern, ein baldiger Zinsschritt sei zwar angemessen, die schwache Inflation könne sie aber veranlassen, einen Zinsschritt nochmals zu überdenken. Die jüngsten Inflationsdaten seien schwächer als erwartet ausgefallen.