US-Konsumenten stark verunsichert
det Washington – Neben dem Arbeitsmarkt hat die Coronavirus-Pandemie nun auch die US-Verbraucher in Mitleidenschaft gezogen. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan purzelte im März um 11,9 Punkte auf 89,1 Zähler. Nur drei Mal war ein stärkerer Einbruch gemessen worden. Während der Weltrezession im Oktober 2008 war der Sammelindex um 12,7 Punkte gesunken. Im September 2005 und während der Rezession im Jahr 1980 hatte die Umfrage ein Minus von jeweils 12,2 Zählern ergeben.Mit gebotener Vorsicht schätzt Richard Curtin, der für die Befragung zuständige Chefökonom, die weiteren konjunkturellen Aussichten ein. Er verweist einerseits auf den V-förmigen Konjunkturverlauf nach dem Hurrikan “Katrina”, wo auf einen steilen Absturz innerhalb von drei Monaten eine rasche Erholung folgte. Deutlich länger habe die Erholung allerdings in der am härtesten betroffenen Stadt New Orleans gedauert, stellt der Volkswirt fest. Dabei sei die Erholung seinerzeit in New Orleans “eher vergleichbar mit der Situation der heutigen Gesamtwirtschaft”.Zu erwarten ist laut Curtin eine Entwicklung, die Parallelen aufweist zur Invasion Kuwaits im August 1990. Auf einen Kollaps beim Verbrauchervertrauen, der zugleich den Beginn einer Rezession signalisierte, folgte sieben Monate später ein steiler Anstieg, der zugleich das Ende des Konjunktureinbruchs markierte. Gleichwohl warnte er davor, dass es im Gegensatz zu einem militärischen Sieg “kein Allheilmittel” gebe, welches die Pandemie und den damit verbundenen Vertrauensverlust beenden könnte.Das US-Handelsministerium meldete für Februar einen Anstieg der Privateinkommen um 0,6 % und der Konsumausgaben um 0,2 %. Der PCE-Preisindex, der bevorzugte Inflationsindikator der US-Notenbank, legte um 0,1 % und an der Kernrate gemessen, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, um 0,2 % zu. Im Vorjahresvergleich lagen die Gesamtrate und die Kernrate um 1,8 % höher. Nach Expertenschätzungen dürften die Zahlen für März, die kommenden Monat veröffentlicht werden, sowohl bei den Haushaltseinkommen als auch Verbraucherausgaben als Folge der Coronavirus-Pandemie einen deutlichen Rückgang zeigen.Keine Auswirkungen hat die Pandemie bisher auf die Kreditwürdigkeit der USA. So bewertet die Ratingagentur Fitch die Bonität der USA weiterhin mit “AAA” und betonte, dass der Ausblick für diese Einstufung nach wie vor stabil sei. Der Dollar als Leitwährung gebe dem Land weiterhin die notwendige finanzielle Flexibilität, hieß es. Gleichwohl sei wegen des hohen Haushaltsdefizits und der steigenden Gesamtverschuldung das Risiko einer Abstufung gestiegen.