US-Leistungsbilanz erreicht höchstes Defizit seit 2007
det Washington
Die langsamere wirtschaftliche Erholung bei Handelspartnern im Ausland hat das US-Leistungsbilanzdefizit auf den höchsten Stand seit 14 Jahren getrieben. Laut Handelsministerium kletterte der Fehlbetrag im ersten Quartal um 11,8% auf 195,7 Mrd. Dollar. Zu dem höheren Passivsaldo trug vor allem das wachsende Defizit im Warenhandel bei. Auch gaben Überschüsse bei Dienstleistungen und Primäreinkommen nach. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg das Leistungsbilanzdefizit gegenüber dem Schlussquartal 2020 von 3,3 auf 3,6%.
Auch andere Branchen leiden weiter unter den Folgen der Pandemie. So sanken die saisonbereinigten, annualisierten Verkäufe neuer Eigenheime im Mai um 5,9%, meldete das Handelsministerium. Erwartet hatten Bankvolkswirte ein Minus von 0,5%. Zuvor hatte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) gemeldet, dass sich bestehende Eigenheime im Mai im Vorjahresvergleich um fast 24% verteuerten. Der Rekordanstieg wird unter anderem damit begründet, dass die Pandemie und die wachsende Bedeutung des Homeoffice die Nachfrage treiben, der Bestand an Eigenheimen, die zum Verkauf angeboten werden, aber weiter relativ gering ist.
Etwas verringert hat sich die Schlagzahl in der Privatwirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit für die Industrie und den Dienstleistungssektor ging im Juni von 68,7 auf 63,9 Punkte zurück. Trotzdem signalisiert der Wert eine solide Expansion in beiden Branchen. Im verarbeitenden Gewerbe wurden aber nach wie vor Störungen in Lieferketten festgestellt. Zudem trieben dort Rohstoffkosten und Benzin die Preise. Dienstleister bekamen den Kostendruck in Form höherer Löhne zu spüren.