US-Steuerpolitik dämpft Investitionen

Börsen-Zeitung, 22.1.2019 dpa-afx Genf - Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland sind infolge der US-Steuerpolitik nach Angaben der Unctad eingebrochen. Im vergangenen Jahr gingen sie gegenüber 2017 um 59 % zurück, wie aus einer am...

US-Steuerpolitik dämpft Investitionen

dpa-afx Genf – Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland sind infolge der US-Steuerpolitik nach Angaben der Unctad eingebrochen. Im vergangenen Jahr gingen sie gegenüber 2017 um 59 % zurück, wie aus einer am Montag vorgelegten Schätzung der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervorgeht. Allerdings sei bei diesen Zahlen die Milliarden-Fusion des Industriegaseherstellers Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair noch nicht berücksichtigt. Europaweit sackten die Direktinvestitionen um 73 % auf das Niveau der 1990er Jahre ab.Grund hierfür seien vor allem die Steuersenkungen in den USA, die viele US-Unternehmen veranlassten, Erlöse aus dem Ausland in der Heimat zu investieren. In Europa insgesamt sank der Zufluss laut Unctad auf rund 100 Mrd. Dollar.Aber auch in den USA gingen die Zuflüsse trotz der unternehmensfreundlichen Steuerpolitik unterm Strich zurück: um 18 % auf 226 Mrd. Dollar. Weltweit seien die Ströme ausländischer Direktinvestitionen um 19 % auf geschätzt 1,2 Bill. Dollar gesunken, so niedrig wie seit 2004 nicht mehr.