US-Strafzölle gegen China vorläufig in Kraft

Verhandlungen "konstruktiv" - Trump nicht in Eile

US-Strafzölle gegen China vorläufig in Kraft

det Washington – Am Freitag ist die zweitägige Runde von Handelsgesprächen zwischen Vertretern der amerikanischen und chinesischen Regierung ohne Ergebnis zu Ende gegangen. US-Finanzminister Steve Mnuchin beschrieb die Gespräche nach deren Abschluss als “konstruktiv”. In der Nacht zum Freitag, also nach Ende des ersten Verhandlungstages, sind weitere US-Zölle für Einfuhren aus dem Reich der Mitte vorläufig in Kraft getreten. China kündigte Gegenmaßnahmen an, ohne diese zu konkretisieren. “Zölle fließen in die Kasse”Für Ernüchterung sorgte US-Präsident Donald Trump am Freitagmorgen mit dem Hinweis, dass “es absolut keinen Grund gibt, eine Einigung zu überstürzen”. Zuvor waren US-Strafzölle für 200 Mrd. Dollar an Importen von 10 auf 25 % gestiegen. Nicht ausschließen wollte Trump, dass weitere 325 Mrd. Dollar an Waren aus China, deren Volumen im vergangenen Jahr 539,5 Mrd. Dollar erreichte, “demnächst” Zöllen unterliegen könnten. Trump fügte hinzu, dass die Abgaben direkt in die Kassen des Finanzministeriums fließen würden. Zuvor hatte er seine Überzeugung bekräftigt, dass die Zölle folglich zum Abbau des US-Defizits beitragen würden und auch den Weg bereitet hätten für solides US-Wachstum im ersten Quartal.Erneut brachte Trump seine Verärgerung darüber zum Ausdruck, dass Peking nicht bereit gewesen sei, sich an bestehende Abmachungen zu halten. Dies hatte seinerzeit zu der Ankündigung geführt, die Abgaben zu erhöhen. Die Zölle würden die USA “viel stärker machen” und China dürfe “nicht Abkommen mit den USA in letzter Minute nachverhandeln”, twitterte Trump. Zwar ist das bilaterale US-Defizit im Warenhandel 2018 gestiegen, hat aber während der ersten drei Monate des laufenden Jahres deutlich nachgegeben. Der Fehlbetrag lag im Vorjahr bei 419,2 Mrd. Dollar und würde, am ersten Quartal 2019 gemessen, im Gesamtjahr nur 320 Mrd. Dollar erreichen. Darin sehen Trumps Handelsexperten eine Bestätigung dafür, dass sich der scharfe Kurs gegenüber Peking ausgezahlt hat.Unterm Strich erwarten Experten, dass US-Verbraucher noch höhere Preise zahlen müssen. Betroffen sind aber auch US-Exporteure. John Bozzella vom Industrieverband Global Automakers verwies darauf, dass wegen Pekings Vergeltungszöllen “die Zahl der Autos, die US-Hersteller in China verkauften, 2018 von den 2017 erreichten 260 000 um mehr als 100 000 zurückgegangen ist”.