US-Verbraucher in Kauflaune

Preisindex nahe dem Inflationsziel der Fed

US-Verbraucher in Kauflaune

det Washington – Vor dem Hintergrund steigender Einkommen und weiterhin günstiger Konjunkturaussichten waren US-Verbraucher im Oktober so ausgabefreudig wie seit sieben Monaten nicht mehr. Wie das Handelsministerium berichtete, schraubten Konsumenten ihre Ausgaben um 0,6 % hoch. Erwartet hatten Ökonomen eine Zunahme um 0,4 %. Der Anstieg im September wurde um 0,2 Prozentpunkte auf 0,2 % nach unten revidiert.Der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, stieg im Monatsvergleich um 0,2 % und an der Kernrate gemessen, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, um 0,1 %. Der Gesamtindex zog im Vergleich zu Oktober 2017 um 2,0 % an und entspricht somit exakt dem Inflationsziel der Notenbank. Der an der Kernrate gemessene Preisanstieg betrug 1,8 %. Im September war ein Plus von 1,9 % gemessen worden, und am Gesamtindex gemessen betrug die Teuerungsrate 2,0 %.Das Ministerium meldete auch einen Anstieg der Privateinkommen um 0,5 %, der unterstreicht, dass Engpässe am Arbeitsmarkt zunehmend auf Löhne und Gehälter durchschlagen. Ungeachtet der jüngsten Zahlen und der Rede von Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch wird allgemein davon ausgegangen, dass die Fed an Plänen, im Dezember eine weitere Zinserhöhung zu beschließen, festhalten wird. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der US-Häusermarkt an Schwung verloren hat, lieferte der Immobilienmaklerverband National Association of Realtors (NAR). Dessen Index schwebender Eigenheimverkäufe gab im Oktober überraschend um 2,6 % nach. Analysten hatten einen unveränderten Wert erwartet. Zuvor hatten der Standard & Poor’s Core Logic Case-Shiller Häuserpreisindex und die rückläufigen Verkaufszahlen bei neuen Eigenheimen signalisiert, dass sich der Preisauftrieb abschwächt und potenzielle Erstkäufer weiterhin zurückhaltend bleiben. Durchaus überraschend kletterte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld laut Arbeitsministerium vergangene Woche um 10 000 auf 234 000 und erreichte den höchsten Stand seit sechs Monaten. Ausgegangen waren Bankvolkswirte von einem Rückgang um etwa 4 000. Der Vierwochenschnitt zog um 4 750 auf 223 250 an. “Grund zur Besorgnis ist der Anstieg aber nicht”, glaubt Ian Sheperdson, Chefvolkswirt bei Pantheon Economics, “denn der Thanksgiving-Feiertag war dieses Jahr außerordentlich früh, und in der Woche steigen die Erstanträge typischerweise deutlich”.