US-Verbraucher schöpfen wieder Vertrauen

Erholung am Häusermarkt schreitet langsam voran

US-Verbraucher schöpfen wieder Vertrauen

hen. New York – Während vor allem das international ausgerichtete Corporate America über Wachstumsschwächen in weiten Teilen der Welt klagt, haben diverse Konjunkturforscher am Dienstag mit überraschend guten Zahlen für die US-Binnenkonjunktur aufwarten können. So erreichte der vom privat geführten Conference Board aufgestellte Index des Konsumentenvertrauens im September den höchsten Stand in sieben Monaten; mit 70,3 Punkten kam er weit über die im Median erwarteten 63,1 Punkte zu stehen. Offenbar erwarten die Befragten vor allem einen Abbau der Arbeitslosigkeit, wenn auch nicht unbedingt höhere Löhne.Das Konsumentenvertrauen ist besonderes für die US-Konjunktur ein wichtiger Indikator, da rund 70 % der Wirtschaftsleistung durch den Privatkonsum erbracht wird. Hinter dem steigenden Konsumentenvertrauen dürfte nicht zuletzt die Hausse am Aktienmarkt stehen; der 500 Werte umfassende S & P-Index hat seit Jahresbeginn rund 16 % zugelegt. Auch eine Erholung des am Boden liegenden Häusermarktes dürfte die Stimmung der Amerikaner angehoben haben. Entsprechende Daten deuteten abermals daraufhin, dass hier nun ein Boden gefunden und ein Aufschwung in Sicht sein dürfte. So sind laut dem S & P/Case-Shiller Index in den letzten zwölf Monaten bis Juli die Hauspreise in 20 Großstadtgebieten um 1,2 % gestiegen; damit haben die Häuserpreise zum zweiten Mal in Folge zugelegt, nachdem sie die zwei Jahre zuvor stagniert hatten. Allerdings liegen die Preise noch immer rund 30 % unter ihrem Rekordstand von 2006.Die jüngsten Nachrichten bezüglich der Entwicklung der US-Konjunktur dürfte von vielen Beobachtern mit Erleichterung aufgenommen werden. Schließlich hatten sich in den letzten Wochen vermehrt große Konzerne mit Gewinnwarnungen zu Wort gemeldet; offenbar machen ihnen vor allem die sich abkühlende Wirtschaft in Europa und in China zu schaffen. Sollte sich der auf eine Verstetigung des Wachstums in den USA hinweisende Trend verstärken, könnte zumindest eine wieder robustere Binnenkonjunktur ein positives Gegengewicht bieten.