US-Verbraucher schrauben Ausgaben hoch

PCE-Preisindex stabil - Fed dürfte am bestehenden Zielkorridor für den Leitzins festhalten

US-Verbraucher schrauben Ausgaben hoch

det Washington – Vor dem Hintergrund leicht widersprüchlicher Konjunktursignale wird der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank am Dienstag seine Beratungen über den weiteren zinspolitischen Kurs fortsetzen. Im März legte der Privatkonsum so kräftig zu wie seit mehr als neun Jahren nicht. Die Kernrate des PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, war in der Berichtsperiode allerdings unverändert und liegt an der Jahresrate gemessen deutlich unter dem zweiprozentigen Inflationsziel der Währungshüter. Konsumlust gestiegenWie das Handelsministerium berichtete, stiegen die privaten Konsumausgaben im März um 0,9 %. Verbraucher schraubten ihre Ausgaben unter anderem für Autos und Krankenversorgung hoch. Im Februar hatte der Konsum um nur 0,1 % zugelegt. Volkswirte hatten im März eine robuste, aber weniger starke Zunahme erwartet. Der Wert für Februar lag hingegen leicht unter den Markterwartungen. Dass die Zahlen für beide Monate gleichzeitig veröffentlicht wurden, lag an den Verzögerungen durch den Verwaltungsstillstand.Für leichte Enttäuschung sorgte im März die Zunahme der Privateinkommen, die nur um 0,1 % kletterten. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,4 % prognostiziert. Dass Verbraucher trotzdem deutlich mehr Geld in den Konsum gepumpt haben, wird andererseits als Zeichen von umso größerem Konjunkturoptimismus gewertet.Besondere Beachtung wird beim Lenkungsgremium der Zentralbank, das am Dienstag seine dritte Sitzung im laufenden Jahr beginnt, der PCE-Preisindex finden. Dieser stieg im März um 0,2 %, blieb allerdings unverändert, wenn die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden.Im Jahresvergleich stiegen die Preise um 1,5 % und an der Kernrate gemessen um 1,6 %. Im Februar hatten beide Monatswerte 0,1 % betragen, während die Gesamtrate im Jahresvergleich bei 1,3 % und an der Kernrate gemessen bei 1,7 % gelegen hatte. Angesichts des robusten Konsums und der zugleich stabilen Preise ist Stephen Gallagher, US-Chefvolkswirt für Société Générale, der Ansicht, “dass die Fed ihre Bereitschaft bekräftigen wird, Geduld walten zu lassen”. Nach Ansicht von Peter Boockvar, Chief Investment Officer bei der Bleakley Advisory Group, müsse das FOMC vor dem Hintergrund der Einkommensentwicklung insbesondere verhindern, dass die Teuerungsrate zu kräftig anzieht. “Wir brauchen höhere Reallöhne, und steigende Inflation würde genau das Gegenteil erreichen.”Als sicher erscheint, dass die Währungshüter an dem bestehenden Zielkorridor von 2,25 bis 2,5 % für den Leitzins festhalten werden. Aufmerksamkeit werden Marktteilnehmer insbesondere der Frage schenken, ob Notenbankchef Jerome Powell angesichts der kräftigen Zunahme der Konsumausgaben und der überraschend starken Wachstumsrate im ersten Quartal die Bereitschaft zu einer Zinserhöhung im weiteren Jahresverlauf signalisiert.