Konjunktur und Geldpolitik

US-Verbraucher steigern Ausgaben kräftig

Bisher haben es die hohen Leitzinsen und die hohe Inflation nicht vermocht, die US-Konsumenten bei ihrem Einkaufsverhalten zu zügeln. Die neuen Verbrauchsdaten stellen daher die Notenbank vor ein Problem.

US-Verbraucher steigern Ausgaben kräftig

Die US-Verbraucher sind trotz der noch immer hohen Inflation und kräftig gestiegener Leitzinsen überraschend ausgabefreudig. Sie steigerten ihren Konsum im September um 0,7% zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,5% gerechnet, nach einem Zuwachs von 0,4% im August. Der private Konsum ist eine tragende Säule der US-Wirtschaft, die ihr Wachstumstempo zuletzt trotz hoher Leitzinsen kräftig gesteigert hat.

Dass die hohen Zinsen und die nach wie vor hohe Inflation die Verbraucher bislang nicht recht bremsen konnte, ist volkswirtschaftlich entweder ein Indiz, dass die Menschen immer weiter entsparen oder sich in Kredite stürzen, und so eine neue Finanzkrise heraufbeschworen werden kann, oder die Maßnahmen der Notenbank greifen noch nicht richtig und sie müssten nachgeschärft werden. Denn auch die Wachstumszahlen und der Arbeitsmarkt zeigte sich ja zuletzt recht robust.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Juli bis September aufs Jahr hochgerechnet um 4,9%, Das ist das größte Steigerungsrate seit knapp zwei Jahren, nachdem es im Frühjahr nur zu einem Wachstum von 2,1% gereicht hatte. Dafür sorgen auch die Verbraucher, die ihren Konsum im abgelaufenen Quartal um 4,0% steigerten.

Die US-Notenbank Fed möchte die noch immer hohe Inflation von zuletzt 3,7% eindämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Sie beließ den Leitzins zuletzt in der Spanne von 5,25 bis 5,50% und dürfte nächste Woche erneut pausieren. Wie es im Dezember weitergeht, ist ungewiss. Die Fed will sich auf dem weiteren Zinspfad von den hereinkommenden Daten leiten lassen.

Der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich wie schon im Vormonat um 3,4%. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel verringerte sich hingegen auf eine Jahresteuerungsrate von 3,7%, nach revidiert 3,8% im Monat zuvor.