US-Verbraucheroptimismus verfliegt
det Washington – Nachdem sie zum Ausklang des zweiten Quartals ihre Ausgaben hochgeschraubt hatten, scheint angesichts steigender Coronavirus-Infektionen und der damit verbundenen Restriktionen die Zuversicht bei US-Verbrauchern wieder nachgelassen zu haben. Nach Angaben des Handelsministeriums stiegen die privaten Konsumausgaben, die mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen, im Juni zwar den zweiten Monat in Folge. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan signalisiert aber einen Stimmungsumschwung im Juli.So schraubten Konsumenten ihre Ausgaben nur um 5,6 % hoch. Im Mai war ein Plus von 8,5 % gemessen worden. Gleichzeitig gaben die Privateinkommen um 1,1 % nach. Der PCE-Preisindex, aus der Sicht der US-Notenbank der wichtigste Inflationsindikator, legte gegenüber Mai um 0,4 % und im Vorjahresvergleich um 0,8 % zu. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, stieg verglichen mit dem Vormonat um 0,2 % und gegenüber Juni 2019 um 0,9 %. Ökonomen warnenDie Jahreswerte liegen deutlich unterhalb des Inflationsziels von 2 % der Fed und ermöglichen es den Währungshütern, ihre lockere Geldpolitik beizubehalten. In einem getrennten Bericht meldete das Arbeitsministerium einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitskosten im zweiten Quartal um 0,5 % und im Vorjahresvergleich um 2,7 %.Ökonomen hoffen zwar, dass die Kauflaune der Verbraucher anhält, warnen aber gleichzeitig vor der Gefahr eines Stimmungsumschwungs, wenn aufgrund steigender Corona-Erkrankungen die daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen wieder zu einer Abschwächung führen.Wenig optimistisch stimmt auch der Rückgang des Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan. Der Sammelindex gab im Juli um 7,2 % auf 72,5 Punkte nach und liegt mehr als 26 % unter dem Vorjahresniveau. Dem Bericht zufolge halten Verbraucher “für unwahrscheinlich, dass sich die Rezession bald dem Ende zuneigt”. Zuversichtlicher stimmt hingegen der Chicago PMI Index. Der Einkaufsmanagerindex erreichte im Juli den höchsten Stand seit Mai vergangenen Jahres.