US-Inflation

US-Verbraucherpreise legen stärker zu

In den USA sind im August die Preise für Konsumgüter wieder stärker gestiegen. Dennoch gilt als sicher, dass der Offenmarktausschusses der Fed nächste Woche keine Zinserhöhung beschließen wird.

US-Verbraucherpreise legen stärker zu

Inflationsdruck in USA nimmt wieder zu

Benzin und Wohnkosten treiben Preise – Ökonomen erwarten dennoch Zinspause

det Washington

Die US-Verbraucherpreise haben im August etwas kräftiger zugelegt als erwartet, werden Analysten zufolge aber keinen Einfluss auf Pläne der Notenbank haben, kommende Woche die zweite Zinspause seit Juni einzulegen. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, verteuerten sich Konsumgüter im August um 0,6%, womit der stärkste Anstieg im laufenden Jahr gemessen wurde. Im Vorjahresvergleich stieg der Verbraucherpreisindex (CPI) um 3,7%. Die Kernrate, die volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, kletterte um 0,3% und auf Jahressicht um 4,3%. 

Energiepreise legen zu

Zwar stieg die Gesamtrate sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vorjahresvergleich stärker als im Juli. Zuvor hatte das BLS Werte von 0,2% und 3,2% ermittelt. Verantwortlich für den robusten Anstieg der Jahresrate waren insbesondere Basiseffekte. Die deutliche Zunahme der Monatsrate lässt sich hingegen auf die Energiekomponente zurückführen, die gegenüber Juli um 5,6% hochschoss. Benzin verteuerte sich sogar um 10,6% und trug mehr als die Hälfte zu dem gesamten Preisanstieg bei. 

Getrieben wurde die Inflation aber auch von Wohnkosten, die um 0,3% und auf Jahressicht um 7,3% höher lagen und mittlerweile 40-mal in Folge zugelegt haben. Neben den hohen Finanzierungskosten fallen dort insbesondere kontinuierlich steigende Mieten ins Gewicht. Experten rechnen allerdings gegen Jahresende mit Entspannung, da mehr als 1 Million neue Mietobjekte im Schlussquartal und Anfang 2024 auf den Markt kommen werden. Einen bedeutenden Beitrag zur Inflation leisteten auch Dienstleistungen, bei denen der Preisanstieg insbesondere von Transportkosten getrieben wurde. Unterdessen drückte die Inflation die Reallöhne von US-Arbeitnehmern. Wie das BLS in einem getrennten Bericht meldete, gaben die realen Stundenlöhne im August saisonbereinigt um 0,5% nach.

Leitzins wird unverändert bleiben

Trotz der hartnäckigen Inflation gilt als sicher, dass der Offenmarktausschuss der Fed kommende Woche auf die Bremse treten und nach der im Juli beschlossenen Anhebung des Tagesgeldsatzes um 25 Basispunkte dessen Zielkorridor bei 5,25 bis 5,5% belassen wird. Nach der Veröffentlichung des CPI stieg dem Fed Watchtool der CME Group zufolge die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause auf 97%. „Insgesamt enthält der Bericht zu den Verbraucherpreisen nichts, das die Absicht der Fed, kommende Woche auf eine weitere Zinserhöhung zu verzichten, ändern sollte“, meinte Andrew Hunter, Deputy Chief Economist für die USA beim Forschungsinstitut Capital Economics.

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