US-Wirtschaft dynamischer als zunächst angenommen
det Washington – Die Konjunkturlokomotive USA steht nach wie vor kräftig unter Dampf. Wie das Handelsministerium berichtete, legte die annualisierte Wirtschaftsleistung von April bis Juni um 4,2 % zu. So deutlich hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuletzt im dritten Quartal 2014 zugenommen. Die erste Schätzung vom Juli hatte ein Plus von 4,1 % ergeben. Ökonomen hatten eher einen leicht nach unten revidierten Wert erwartet. Im Startabschnitt hatte das annualisierte Wachstum bei 2,2 % gelegen.Gestützt wurde der Aufschwung von einer deutlicher als zunächst angenommen ausfallenden Zunahme der Unternehmensinvestitionen. Diese fielen gemeinsam mit den rückläufigen Energieimporten stärker ins Gewicht als die Konsumausgaben, deren Anstieg während der Berichtsperiode von 4,0 % auf 3,8 % nach unten korrigiert wurde. Zwar zogen die Ausfuhren etwas geringer an als zuvor geschätzt, leisteten mit einem Plus von 9,1 % aber dennoch einen wichtigen positiven Beitrag. Dazu trugen insbesondere Exporte von Sojabohnen bei, die Landwirte vorgezogen hatten, um den chinesischen Vergeltungszöllen auszuweichen. Insgesamt trug der Außenhandel 1,17 Prozentpunkte zu der Wachstumsrate bei. Aus der Sicht der US-Notenbank ist insbesondere von Relevanz, dass die Kernrate des PCE-Preisindex im zweiten Quartal von 1,7 % auf 1,9 % stieg.Eine tendenzielle Schwäche am US-Häusermarkt signalisiert der Rückgang der noch nicht abgeschlossenen Eigenheimverkäufe. Wie der Immobilienmaklerverband National Association of Realtors meldete, gaben die schwebenden Eigenheimverkäufe im Juli um 0,7 % nach. Auf annualisierter Basis handelt es sich um den siebten monatlichen Rückgang in Folge. Nach Angaben von NAR-Chefökonom Lawrence Yun haben vor allem in Regionen mit starkem Stellenwachstum Preise ein Niveau erreicht, welches Erstkäufern den Eigenheimerwerb deutlich erschwert.