US-Wirtschaft schwächt sich leicht ab
det Washington – Die US-Wirtschaft scheint sich leicht abzuschwächen und wird während der ersten Monate dieses Jahres eine annualisierte Wachstumsrate von etwa 2 % aufweisen. Wie das Forschungsinstitut Conference Board meldete, gab der Index der Frühindikatoren im Dezember um 0,3 % nach und fiel auf 111,2 Punkte. Es handelte sich dabei um den vierten Rückgang in den letzten fünf Monaten. Wie Conference-Board-Ökonom Ataman Ozyildirim sagte, schlugen in der Berichtsperiode vor allem Erstanträge auf Arbeitslosengeld und der Rückgang der Baugenehmigungen negativ zu Buche.Der Anstieg der Erstanträge Anfang Dezember, die seitdem wieder zurückgegangen sind, wird von Experten auf das ungewöhnlich späte Thanksgiving-Feiertagswochenende zurückgeführt. Zwar betonte der Ökonom, dass die wichtigsten Indikatoren “weiterhin Schwäche im verarbeitenden Gewerbe signalisieren”. Auf der anderen Seite seien “die Finanzierungskonditionen weiterhin günstig und Verbraucher in ihrer Bewertung der Wirtschaft positiv eingestellt”. Folglich sei mit einer aufs Jahr hochgerechneten Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) “um etwa 2 % zu rechnen”.Um vor diesem Hintergrund der Wirtschaft mehr Schwung zu verleihen, plant die Regierung von US-Präsident Donald Trump nun weitere Steuersenkungen, von denen vor allem die Mittelschicht profitieren soll. Neben Steuererleichterungen werde nach Angaben von Finanzminister Steve Mnuchin der neue Gesetzentwurf “zusätzliche Anreize enthalten, um das Wachstum anzukurbeln”.Experten stehen einer weiteren Steuerreform gerade angesichts der ausufernden Staatsschulden kritisch gegenüber. 2019 betrug das Haushaltsdefizit über 1 Bill. Dollar und erreichte im Schlussquartal 358 Mrd. Dollar. Die Gesamtverschuldung hat mittlerweile 23 Bill. Dollar überschritten. Der unverändert robuste Zustand des US-Arbeitsmarkts wird von der weiterhin geringen Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosengeld unterstrichen. Diese stiegen nach Regierungsangaben vergangene Woche zwar um 6 000 auf 211 000, verharren aber weiterhin auf einem Niveau, das auf andauernde Expansion hindeutet. Zuvor waren die Anträge fünf Wochen in Folge gesunken. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt gab letzte Woche um 3 250 auf 213 250 nach.Nach Erwartung von Ökonomen wird die Arbeitslosenquote, die im Dezember unverändert bei 3,5 % lag, auch im Januar höchstens um 0,1 Prozentpunkte von diesem Wert abweichen. Die US-Notenbank Fed geht davon aus, dass sich die Erwerbslosenquote 2020 bei 3,5 % einpendeln wird und die Quote in den beiden kommenden Jahren um jeweils 0,1 Prozentpunkte steigen wird.