US-Wirtschaft setzt Erholung fort

Ermutigende Zeichen vom Häusermarkt sowie von Industrie und Dienstleistern

US-Wirtschaft setzt Erholung fort

det Washington – Der Aufschwung am US-Häusermarkt hat sich während des Sommers mit überraschend hohem Tempo fortgesetzt und könnte sich nach Ansicht von Ökonomen während der kommenden Monate als wichtige Stütze für die schwächelnde US-Wirtschaft erweisen. So stiegen am Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) gemessen die Eigenheimpreise im Juli um 1,0 %. Sie legten damit stärker zu als das prognostizierte Plus von 0,6 %.Im Vorjahresvergleich lagen die Immobilienpreise um 6,5 % höher. Die Regulierungsbehörde der staatlichen Wohnbaufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verwendet für ihren Index Eigenheime, deren Kredite entweder von einem der Finanzierungsunternehmen garantiert werden oder von diesen in Wertpapiere gebündelt und verkauft wurden. Auch andere Statistiken belegen den Aufwärtstrend am Häusermarkt.Zuvor hatte der Maklerverband National Association of Realtors (NAR) gemeldet, dass im August die Zahl bestehender Immobilien, die den Eigentümer wechselten, um 2,4 % auf den höchsten Stand seit Dezember 2006 kletterte. Gegenüber dem Vergleichsmonat 2019 fiel die Zahl um 10,5 % höher aus.NAR-Chefökonom Lawrence Yun bestätigte, dass “die Verkaufszahlen verblüffend sind, darüber hinaus sind viele potenzielle Käufer bereit, in den Markt einzusteigen”. Beflügelt werde der Häusermarkt von den niedrigen Hypothekenzinsen um 3 % sowie der Erholung am Arbeitsmarkt, sagte der Volkswirt. Der Immobilienmarkt ist in den USA deswegen gesamtwirtschaftlich von Relevanz, weil steigende Preise und der damit verbundene Wertzuwachs traditionell einen wichtigen Vermögenseffekt entfalten, der sich in höheren Konsumausgaben niederschlägt.Im verarbeitenden Gewerbe sowie der Dienstleistungsbranche hat sich indes der verhaltene Aufschwung vom Sommer im September fortgesetzt. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts IHS Markit, der beide Branchen erfasst, gab zwar um 0,2 Punkte auf 54,4 Zähler nach, deutet mit über 50 Punkten aber nach wie vor auf eine Expansion hin. Der Unterindikator für Dienstleistungsunternehmen fiel etwas besser aus als der Index für die Industrie. Steigerungen wurden bei der Produktion gemessen. Auch legten Neuaufträge so deutlich zu wie zuletzt im Februar 2019. Dienstleister meldeten insbesondere eine spürbar stärkere Auslandsnachfrage, die das Geschäft belebt habe.Nach Ansicht von IHS-Markit-Ökonom Chris Williamson “signalisieren die Zahlen, dass auf den Konjunktureinbruch während des zweiten Quartals im dritten Quartal eine solide Erholung folgen wird”.