US-Konjunktur

US-Wirtschaft verliert an Schwung

Die US-Wirtschaft ist 2024 mit solidem Tempo gewachsen, hat aber gegen Jahresende an Dynamik verloren. Für das laufende Jahr nimmt der Konjunkturpessimismus zu.

US-Wirtschaft verliert an Schwung

US-Wirtschaft verliert
spürbar an Schwung

Zölle und Verbraucherstimmung dämpfen Aussichten

det Washington

Die US-Wirtschaft ist im Schlussquartal 2024 langsamer gewachsen. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, stieg das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut zweiter Schätzung um 2,3%. Im dritten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung aufs Jahr hochgerechnet um 3,1% zugelegt. Im gesamten Jahr 2024 wuchs die Wirtschaft um 2,8%. 2023 hatte das BIP um 2,9% zugelegt. 

Die Zahlen des BEA stellten eine Revision nach oben um weniger als 0,1 Prozentpunkte dar. So kletterten im Zeitraum von Oktober bis Dezember die Staatsausgaben und die Ausfuhren etwas schneller. Weniger als zuvor legte dafür der Privatkonsum zu. Die Konsumausgaben, die fast 70% des BIP ausmachen, stiegen dennoch annualisiert um 4,2%. Einen starken Einbruch stellte das Ministerium bei Investitionen fest, die um 5,7% schrumpften. Im vorigen Quartal waren die Investitionen leicht gestiegen.

Steigender Inflationsdruck

Der US-Notenbank dürfte insbesondere aufgefallen sein, dass der Inflationsdruck wieder leicht zunahm. Der PCE-Preisindex, der bevorzugte Indikator der Fed, stieg um 2,4%. Das BEA revidierte damit die erste Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach oben. Zu einer Korrektur um 0,2 Prozentpunkte kam es bei der Kernrate, die volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert. Diese legte von Oktober bis Dezember um 2,7% zu. So oder so gilt als sicher, dass die Währungshüter sowohl im März als auch im Mai den Leitzins unverändert belassen werden. Viele Fed-Beobachter denken sogar, dass angesichts der Unsicherheit über die von Präsident Donald Trump verkündeten Einfuhrzölle weitere Zinssenkungen in diesem Jahr vom Tisch sein könnten. 

Ökonomen erwarten im ersten Quartal des laufenden Jahres ein deutlich schwächeres Wachstum. Sie begründen dies mit den potenziellen Auswirkungen von Trumps Zöllen und den hohen Zinsen, die aller Voraussicht nach auf ihrem derzeitigen Niveau verharren werden. Geschürt wird der Pessimismus von dem starken Einbruch des Verbrauchervertrauens, den die jüngsten Zahlen des Conference Board dokumentieren. Diese könnten Vorbote eines Rückgangs beim Privatkonsum sein.

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