US-Wirtschaft wächst deutlich langsamer

Exportflaute bremst - Arbeitsmarkt erholt sich

US-Wirtschaft wächst deutlich langsamer

det Washington – Niedrigere Exporte sowie ein deutlicher Rückgang der Lagerinvestitionen haben im abgelaufenen Quartal in den USA zu einem Wachstumsrückgang geführt. Wie das US-Handelsministerium berichtete, nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Juli bis September auf ein ganzes Jahr hochgerechnet um 1,5 % zu. Im zweiten Quartal hatte die annualisierte Wachstumsrate noch 3,9 % betragen. Die aktuelle Zahl lag geringfügig unter der von Bankvolkswirten im Schnitt der Voraussagen prognostizierten Rate von 1,6 %.Positiv schlugen erneut die privaten Konsumausgaben zu Buche, die in der Berichtsperiode um 3,2 % kletterten. Während des vorherigen Quartals hatten Verbraucher ihre Ausgaben um 3,6 % hochgeschraubt. Zum Wachstum trug auch ein Anstieg der Staatsausgaben bei.Negativ schlugen die Importe sowie die Lagerbestände der Unternehmen zu Buche, die nach einer Zunahme um 113,5 Mrd. Dollar im vorangegangenen Quartal um nur 56,8 Mrd. Dollar wuchsen. Sie drückten das BIP-Wachstum um 1,44 Prozentpunkte. Dass die Exporte weniger stiegen als im vorangegangenen Quartal begründet das Ministerium sowohl mit dem starken Dollar als auch der Konjunkturschwäche im Ausland.Von besonderer Relevanz ist aus der Sicht der US-Notenbank der deutliche Rückgang des viel beachteten PCE-Index, der die Preisentwicklung bei Verbraucherprodukten erfasst. Die entsprechende Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) lag im dritten Quartal bei nur 1,3 % und blieb somit deutlich hinter dem Inflationsziel der Fed von 2 % zurück. Zuvor hatten sich Konsumgüter noch um 1,9 % verteuert.Trotz des insgesamt schwachen Berichts erwarten Ökonomen im Schlussquartal wieder eine deutlichere Zunahme des BIP. “Das zugrunde liegende Wachstum ist weiterhin robust, und die Wirtschaft könnte fraglos eine Anhebung des Leitzinses verkraften”, sagt Jennifer Lee, von BMO Capital Markets.Auf eine fortgesetzte Erholung am Arbeitsmarkt deuten auch die Erstanträge auf Arbeitslosengeld hin, die in der abgelaufenen Woche um 1 000 auf 260 000 stiegen. Damit lag die Zahl der Erstanträge 34 Wochen in Folge unter 300 000. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt purzelte auf 252 250 und erreichte damit den tiefsten Stand seit 42 Jahren.Auf eine – vielleicht nur temporäre – Verlangsamung am Häusermarkt deutet der Index der National Association of Realtors (NAR). Demnach sank die Zahl der schwebenden Eigenheimverkäufe im September gegenüber dem Vormonat um 2,3 %.