US-Wirtschaft wächst etwas langsamer

BIP-Rate für das dritte Quartal geringfügig nach unten korrigiert

US-Wirtschaft wächst etwas langsamer

det Washington – Die US-Wirtschaft wächst etwas langsamer als zunächst angenommen. Dies wird die Notenbank nach Ansicht von Experten aber nicht davon abhalten, im kommenden Jahr weitere Zinserhöhungen zu beschließen. Gestützt wurde die Konjunktur im dritten Quartal vom Privatkonsum und einer deutlichen Zunahme der Investitionen. Einen dämpfenden Effekt hatten die Lagerbestände und die Exporte, die weiterhin unter den Folgen des starken Dollar leiden.Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums meldete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Juli bis einschließlich September um auf ein ganzes Jahr hochgerechnete 2,0 %. Die im November veröffentlichte zweite Schätzung hatte eine Wachstumsrate von 2,1 % erbracht. Im zweiten Quartal hatte das BIP um 3,9 % zugenommen.Die leichte Revision wird in erster Linie mit der geringeren Zunahme der Lagerbestände begründet, die um 85,5 Mrd. und nicht wie zunächst angenommen 90,2 Mrd. Dollar wuchsen. Die korrigierte Zahl drückte die Wachstumsrate um 0,71 Prozentpunkte. Private Konsumausgaben, die mehr als zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen, stiegen in der Berichtsperiode um 3,0 %. Während Verbraucher weniger für Dienstleistungen ausgaben, zogen die Ausgaben für Waren stark an.Einen positiven Beitrag leisteten auch Bauinvestitionen, sowohl in gewerbliche Bauprojekte als auch Eigenheime. Ausrüstungsinvestitionen stiegen um 9,9 %, während die Ausfuhrwirtschaft eine Zunahme um nur 0,7 % verzeichnete. Wegen des milden Winterwetters glauben Ökonomen, dass die Wachstumsrate im Schlussquartal wieder etwas höher ausfallen könnte. Häuserpreise steigenAuf solides Wachstum am Häusermarkt, wenn auch mit etwas geringerem Tempo, deutet der Häuserpreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA), der Aufsichtsbehörde der staatlichen Wohnbaufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, hin. Demnach stiegen die Preise von Eigenheimen im Oktober um 0,5 %, aufs Jahr hochgerechnet um 6,1 %. Der Index berücksichtigt Eigenheime, die mit Krediten finanziert sind, die von den beiden staatlichen Unternehmen entweder gekauft oder gebündelt und in hypothekenbesicherte Anleihen umgewandelt wurden.Ein leicht verzerrtes Bild der Lage am Immobilienmarkt liefert die jüngste Statistik der Maklevereinigung National Association of Realtors (NAR). Demnach purzelte die Zahl der verkauften Häuser und Wohnungen im November um 10,5 % auf annualisierte 4,76 Millionen Einheiten und erreichte damit den niedrigsten Stand seit April 2014. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs fiel die Zahl der Immobilien, die den Eigentümer wechselten, um 3,8 %. Begründet wird dies allerdings mit neuen Vorschriften, die den Vertragsabschluss hinauszögern können. “Anzunehmen ist, dass die Verzögerungen viele Transaktionen, die für Ende November anberaumt waren, auf Dezember verschoben haben”, sagt Lawrence Yun, Chefvolkswirt bei der NAR. Gleichwohl weist Yun darauf hin, dass das weiterhin begrenzte Angebot an Eigenheimen ebenso wie die hohen Preise insbesondere Erstkäufer davon abgehalten haben, in eine Immobilie zu investieren.