USA steigen aus Iran-Abkommen aus

Trump kündigt härteste Wirtschaftssanktionen an

USA steigen aus Iran-Abkommen aus

Reuters Washington – Die USA ziehen sich aus dem internationalen Atomabkommen mit Iran zurück. Präsident Donald Trump kündigte den Schritt gestern Abend ungeachtet der wochenlangen internationalen Kritik der anderen Unterzeichnerstaaten – darunter Deutschland – und weiterer Verbündeter an. Er sprach von einem “desaströsen Deal”, der im Kern faul sei und Iran nicht an der Entwicklung von Kernwaffen hindere. Bliebe das Abkommen bestehen, würde ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten entstehen. Trump kündigte die Verhängung schärfster Wirtschaftssanktionen an. Iran werde ein neues und langfristiges Abkommen schließen wollen, sagte Trump voraus. Er sei zu Verhandlungen bereit.Der Präsident fordert seit Monaten, von ihm ausgemachte Schwächen im Vertrag müssten nachverhandelt werden. Unter anderem will Trump, dass Iran sein Atomprogramm auch nach dem Ende der Laufzeit 2025 einschränkt. Die “New York Times” berichtete kurz vor Trumps Rede unter Berufung auf einen Insider, die Gespräche über einen Fortbestand des Abkommens seien an Trumps Forderung gescheitert, über 2030 hinaus an strengen Grenzen für die iranische Produktion von atomarem Brennstoff festzuhalten. Iran hat neuen Verhandlungen eine Absage erteilt. Die Islamische Republik, aber auch Verbündete der USA hatten Trump noch Stunden vor seiner Rede zu einem Festhalten an dem Abkommen aufgefordert. Die Regierung in Teheran drohte mit nicht näher ausgeführten Gegenmaßnahmen. Die USA begingen damit einen Fehler, sagte Präsident Hassan Ruhani.Frankreich kündigte Verhandlungen über ein weiter reichendes Atomabkommen mit Iran an. “Wir werden gemeinsam an einem breiteren Rahmenwerk arbeiten, das die atomaren Aktivitäten, die Zeit nach 2025, ballistische Aktivitäten und die Stabilität im Nahen Osten umfasst”, sagte Präsident Emmanuel Macron.