USA und China reden wieder miteinander

Experten bereiten Handelsgespräch bei G20 vor

USA und China reden wieder miteinander

Reuters/dpa-afx Peking/Berlin – Vor dem G20-Gipfel haben die USA und China im festgefahrenen Handelsstreit wieder Verhandlungen aufgenommen. Beide Seiten sollten sich aufeinander zu bewegen und Kompromissbereitschaft zeigen, sagte gestern der stellvertretende chinesische Handelsminister Wang Shouwen. Er ist Teil der chinesischen Delegation, wollte aber keine Details nennen. Im Mai war der Gesprächsfaden abgerissen, nachdem die US-Seite der Regierung in Peking vorgeworfen hatte, von bereits gemachten Zusagen wieder abzuweichen.Der chinesische Vize-Außenminister Zhang Jun sagte, die Teams bereiteten das Treffen von Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump Ende der Woche auf dem Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im japanischen Osaka vor. Die beiden weltgrößten Wirtschaftsmächte haben sich gegenseitig mit Sonderzöllen überzogen, was die Konjunktur rund um den Globus bremst. Trump wirft der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken vor und hat mit weiteren Maßnahmen gedroht.Wang sagte, gegenseitiger Respekt sei nötig. “Eine Vereinbarung, die abgeschlossen werden soll, muss für beide Seiten von Vorteil sein. Sich auf halbem Weg zu treffen, bedeutet, beide Seiten müssen Kompromisse und Zugeständnisse machen, nicht nur eine Seite.”Der G20-Gipfel könnte auch von den US-Maßnahmen gegen Huawei überschattet werden. Die US-Regierung hat den chinesischen Netzwerkausrüster auf eine schwarze Liste gesetzt, weil sie nach eigenen Angaben fürchtet, die Technologie des Konzerns könnte zur Spionage verwendet werden. Damit ist es US-Firmen untersagt, mit dem chinesischen Unternehmen Geschäfte zu machen. Huawei hat die US-Vorwürfe zurückgewiesen. Wang sagte, Xi habe bei seinem jüngsten Telefonat mit Trump die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, die USA würden chinesische Firmen fair behandeln. Huawei rechnet mit EinigungUnterdessen geht der Technikchef von Huawei in Deutschland davon aus, dass sein Unternehmen nicht dauerhaft von Boykottmaßnahmen der US-Regierung betroffen sein wird. “Ich gehe davon aus, dass sich das Thema früher oder später lösen wird”, sagte Walter Haas, Chief Technology Officer der Huawei Technologies Deutschland GmbH, gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin: “Ich kann mir nicht vorstellen, dass die globale Wirtschaft und die weltumspannenden Wertschöpfungsketten unter dem derzeitigen Paradigma weiter funktionieren werden.”