USA und EU verhängen Sanktionen gegen Russland
Reuters Washington/Brüssel
Die USA und die Europäische Union haben im Fall des erst vergifteten und anschließend inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny Sanktionen gegen mehrere ranghohe russische Regierungsvertreter verhängt. „Russlands Versuch, Herrn Nawalny zu töten, folgt einem alarmierenden Muster des Einsatzes von chemischen Waffen durch Russland“, begründeten die USA ihr Vorgehen. Nawalny sei zum Ziel geworden, weil er Fragen zur Korruption in Russland aufgeworfen habe. Die Bundesregierung und andere westliche Staaten sprechen von einem Mordversuch.
Die Strafmaßnahmen umfassen Kontensperrungen und Einreiseeinschränkungen. Zudem werden Geschäfte zwischen Amerikanern und sanktionierten Personen und Einrichtungen verboten. Die Schritte seien mit der Europäischen Union abgesprochen. Die EU-Außenminister hatten sich vergangene Woche auf neue Sanktionen gegen Russland geeinigt, die nun offiziell umgesetzt wurden. Man glaube, dass die Vereinigten Staaten und ihre Partner „Kosten“ auferlegen müssten, „wenn Russlands Verhalten Grenzen überschreitet, die von verantwortungsvollen Nationen respektiert werden“.
Das Präsidialamt in Moskau hatte im Vorfeld gewarnt, dass Sanktionen der USA die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern nur noch weiter belasten würden. Außenminister Sergej Lawrow drohte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax mit Gegenmaßnahmen in gleicher Weise. Die russische Führung weist jede Verwicklung in den Fall zurück und sieht eine Vergiftung Nawalnys auch nicht als bewiesen an.