Verbände lehnen Testpflicht für Betriebe ab
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Die Gespräche von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit Vertretern von mehr als 40 Wirtschaftsverbänden sind am Donnerstag ohne zählbares Ergebnis geblieben. Sowohl der Minister als auch die Spitzenvertreter der Wirtschaft nutzten den „Wirtschaftsgipfel“ aber, um sich zu den Plänen der Regierung für eine mögliche Coronatestpflicht in den Betrieben zu positionieren. So bekräftigten die Verbandsvertreter nach Angaben von Teilnehmern ihre Ablehnung gegenüber gesetzlichen Auflagen zu Testmöglichkeiten in den Unternehmen. Altmaier äußerte sich demnach ebenfalls skeptisch über gesetzliche Vorgaben. Wenn man etwas reguliere, müsse es auch kontrolliert werden, sagte Altmaier, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Teilnehmer berichtete. Es würde Wochen dauern, solche Kontrollen einzurichten, und in dieser Zeit werde die Impfkampagne Fahrt aufnehmen, sagte der Minister weiter. Nach dem Gipfel erklärte Altmaier, dass die Unternehmen ihre Verantwortung beim Testen wahrnähmen und das entsprechende Angebot deutlich ausgebaut hätten. „Das begrüße ich sehr.“
Nach Angaben der Spitzenverbände testen bereits rund zwei Drittel der Firmen und noch einmal ein Viertel der Betriebe plant unmittelbar mit dem Start von Tests. Laut Unternehmensbefragung des Wirtschaftsministeriums bieten gut die Hälfte der Unternehmen Beschäftigten, die vor Ort arbeiten, mindestens einmal wöchentlich Tests an. Bis Mitte April werde es dieses Angebot bei 69% der Betriebe geben. Den Verbänden zufolge ziehen viele Mitarbeiter noch nicht mit. Nur 27% nutzen demnach die Testmöglichkeiten in Betrieben.