ge Berlin – Das jahrelange Dringen des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) auf ein eigenes Venture-Capital(VC)Gesetz könnte erstmals von Erfolg gekrönt sein. Sie habe den Eindruck, dass etwas kommen werde, sagte Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied im BVK, nach einem Vortrag des Staatsministers im Bundeskanzleramt Helge Braun. Trotz der Pläne einiger Bundesländer, den Streubesitz höher zu besteuern, sei nach Brauns Zusicherung keine Verschlechterung bei der gegenwärtigen Abgabenlast zu befürchten, fügte Hinrichs an. Das Fenster für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Start-ups und deren Finanziers sei “so offen wie nie zuvor”.Nach einem ersten Anlauf in der letzten Legislatur hat die jetzige Regierung den Plan für ein VC-Gesetz im Koalitionsvertrag festgeschrieben – ohne dass bislang ein Gesetzentwurf folgte. Daraufhin legte der BVK einen eigenen Vorschlag vor. Die darin enthaltenen Paragraphen zum Erhalt der Verlustvorträge und der Befreiung von der Umsatzsteuer auf Management Fees würden Braun zufolge derzeit mit der EU-Kommission verhandelt. Selbst wenn es nicht zu einem eigenständigen VC-Gesetz kommen sollte, hofft der Verband auf schrittweise Verbesserungen, etwa bei der Steuertransparenz, wo eine gesetzliche Klarstellung gegen eine drohende Mehrfachbesteuerung erwartet wird. Neben der Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel und des Wirtschaftsministeriums seien inzwischen auch “sehr viele Finanzpolitiker von Saulus zu Paulus geworden”, erklärte BVK-Vorstandssprecher Wilken von Hodenberg. Bei Finanzminister Wolfgang Schäuble ist dieser Meinungsumschwung dagegen noch nicht zu beobachten. Zugleich beklagt von Hodenberg, die hiesige Versicherungswirtschaft investiere quasi “null” in alternative Investments und damit in Start-ups.Im Anschluss an den Eigenkapitaltag wählte die Mitgliederversammlung als neue Vorstandsmitglieder Regina Hodits, General Partner Wellington Partners, Klaus Stöckemann, Managing Partner bei Peppermint Venture, Christian Stoffel, Director Advent, und Jürgen von Wendorff, Vorstand bei Hannover Finanz. Zudem wurde eine fünfte Fachgruppe “Institutionelle Investoren” eingerichtet, die von Peter Hielscher, Abteilungsleiter Alternative Investments bei Talanx, geleitet wird.—– Weiterer Bericht Seite 9