Konsumklima

Verbraucher im Euroraum sind im September schlechter drauf

Die Verbraucherstimmung im Euroraum hat sich im September unerwartet kräftig eingetrübt. In der gesamten Europäischen Union sieht es nicht besser aus.

Verbraucher im Euroraum sind im September schlechter drauf

Verbraucher im Euroraum sind im September schlechter drauf

Konsumklima sinkt stärker als erwartet

ba Frankfurt

Die Verbraucher im Euroraum sind im September trotz der rückläufigen Inflation wieder etwas schlechter gelaunt. Das von der EU-Kommission erhobene Barometer für das Konsumklima sank um 1,8 auf minus 17,8 Punkte. Ökonomen hatten zwar den zweiten Rückgang in Folge erwartet, allerdings nur auf einen Zählerstand von minus 16,5. Im Juli hatte sich die Verbraucherstimmung noch leicht aufgehellt. Mit dem erneuten Minus hat sich das Verbrauchervertrauen noch weiter von seinem langjährigen Durchschnitt bei minus 11,6 Zählern entfernt.

In der gesamten Europäischen Union sieht die Verbraucherlaune nicht anders aus: Hier fiel das Stimmungsbarometer um 1,6 auf minus 18,7 Zähler und notiert damit gleichfalls unter dem langjährigen Durchschnitt. Dieser liegt bei minus 11,2 Punkten.

Die hartnäckig hohe Inflation zehrt an der Kaufkraft der Verbraucher, die sich daher beim Konsum zurückhalten. Im August lag die Teuerungsrate im Euroraum mit 5,2% noch weit oberhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2%. Erst 2025 dürfte die Rate mit 2,1% in der Nähe dieses Ziels liegen, prognostizieren die EZB-Volkswirte derzeit. Damit die Wirtschaft wieder richtig in Schwung kommt, muss unter anderem erst der Preisdruck nachlassen und die Reallöhne zulegen, damit der Konsum auch wieder steigt. Die EZB erwartet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,7%, die EU-Kommission rechnet mit 0,8%. Für 2024 stehen die Prognosen bei 1,0% bzw. 1,3%.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.