Verbraucher schließen sich der Hochstimmung an

Konjunkturaufschwung und robuster Arbeitsmarkt lassen GfK-Konsumklima weiter steigen

Verbraucher schließen sich der Hochstimmung an

ba Frankfurt – Die deutschen Verbraucher reihen sich im Mai in die Riege derer ein, die sommerlich hochgestimmt sind. Nachdem ebenfalls umfragebasierte Indikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima und der Einkaufsmanagerindex auf langjährige Höchstwerte geklettert sind, wird nun angesichts des anhaltenden Konjunkturaufschwungs und der robusten Arbeitsmarktlage das GfK-Konsumklima für Juni mit einem Plus von 0,2 auf 10,4 Punkten prognostiziert. Ökonomen hatten eine Stagnation erwartet, nachdem der Indikator für März und April unter anderem wegen der anziehenden Inflation um je 0,2 Punkte gesunken war.”Die deutschen Verbraucher bleiben auch im Mai dieses Jahres in Hochstimmung und damit eine verlässliche Stütze der Konjunktur in Deutschland”, resümierte GfK-Experte Rolf Bürkl das Ergebnis der monatlichen Umfrage unter 2 000 Verbrauchern. Ökonomen sind ebenfalls dieser Ansicht: “Es wird ein gutes Jahr für den deutschen Konsum”, meint Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim. Christiane von Berg, Ökonomin der BayernLB, sieht in den Daten der Nürnberger Konsumforscher, aber auch im Ifo-Index, der im Mai auf den höchsten Stand seit 1991 geklettert ist (vgl. BZ vom 24. Mai), “sehr gute Vorzeichen für das zweite Quartal”. Im ersten Vierteljahr ist die deutsche Wirtschaft um 0,6 % gewachsen, und Experten erwarten, dass sich der Aufschwung fortsetzt.Auch die Verbraucher sehen laut Bürkl die heimische Konjunktur trotz weltwirtschaftlicher Risiken weiter auf Wachstumskurs. Die Verunsicherung über den weiteren wirtschaftspolitischen Kurs in den USA und die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen änderten daran bislang nichts. Dies belege auch der dritte Anstieg der Konjunkturerwartungen in Folge auf nun 34,8 Punkte und damit den höchsten Stand seit Mai 2015. Angesichts der “nach wie vor exzellenten Lage auf dem Arbeitsmarkt” stiegen die Einkommenserwartungen auf den höchsten Stand seit Juni 2016. Die Anschaffungsneigung allerdings büßte den Gewinn des Vormonats nahezu komplett ein, dennoch bleibe die Konsumlaune im historischen Vergleich “sehr ausgeprägt”, sagte Bürkl. Beeinträchtigt werden könnte das Konsumklima vor allem durch Abschottungstendenzen der USA, etwa in Form von Handelsschranken bzw. höheren Zöllen, die bei Beschäftigten in stark exportorientierten Unternehmen zu Jobsorgen führen könnten.