Verhandlung über Reform beginnt
wü Paris – In Frankreich haben Arbeitgeber und Gewerkschaften am Freitag mit den Verhandlungen über eine geplante Reform der Arbeitslosenversicherung begonnen. Sie haben bis März Zeit, sich zu einigen. Doch die Fronten sind derzeit verhärtet, da die Arbeitnehmervertreter Einschnitte bei den Leistungen für Arbeitslose kategorisch ablehnen. Der den Kommunisten nahestehende Gewerkschaftsbund CGT fordert sogar eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes, das derzeit 24 Monate lang gezahlt wird. Dagegen plädiert der Arbeitgeberverband Medef für “Anreize” für eine Wiederaufnahme der Arbeit und die Vereinigung französischer Privatunternehmen AFEP für eine Verkürzung des Arbeitslosengeldes auf 18 Monate. Die Arbeitslosenquote in Frankreich lag zuletzt bei 10,5 %, die Übersee-Départements nicht mit eingerechnet. Das Defizit der Arbeitslosenkasse Unedic, die für einen Großteil der Arbeitslosen in Frankreich zuständig ist, dürfte im vergangenen Jahr bei 4 Mrd. Euro, die Verschuldung bei 22 Mrd. Euro gelegen haben. Für 2014 rechnet Unedic erneut mit einem Defizit von 4,3 Mrd. Euro.