Vermögensteuer bringt Macron in Erklärungsnot
wü Paris – Die im Rahmen des Haushaltsentwurfs 2018 vorgesehene Reform der Vermögensteuer ISF (impôt de solidarité sur la fortune) sorgt in Frankreich für Diskussionsstoff und bringt die Regierung von Präsident Emmanuel Macron in Erklärungsnot. Denn ihr wird vorgeworfen, die Reichen zu begünstigen, da Macron vorgeschlagen hat, die Vermögensteuer abzuschaffen und künftig nur noch Immobilienvermögen zu besteuern. Dagegen sollen diejenigen, die ihr Geld so anlegen, dass sie der Finanzierung der Realwirtschaft helfen, künftig von der Vermögensteuer befreit werden. Macron will so Anreize schaffen, dass Anleger stärker in französische Unternehmen investieren.Die Vermögensteuer ISF, die 1989 die im Jahr 1982 unter Ex-Präsident François Mitterrand eingeführte Steuer auf große Vermögen ersetzte, habe innerhalb von 15 Jahren 10 000 Steuerzahler, die zusammen rund 35 Mrd. Euro an Kapital ausmachten, aus Frankreich flüchten lassen, rechtfertigte Premierminister Edouard Philippe die Pläne in einem Interview mit der Tageszeitung “Libération”. Die ISF in ihrer jetzigen Form führe zu einer Verarmung der Steuereinnahmen, da die in die Flucht getriebenen Steuerzahler in Frankreich ja auch keine Einkommensteuer mehr zahlen würden. Philippe zeigte sich jedoch offen für eine mögliche Besteuerung von “prahlerischen Anzeichen” von Reichtum wie Luxusyachten, wie es von Abgeordneten der Mehrheitspartei La République en marche erwogen wird. Unklar ist jedoch, was unter diese Kategorie fallen soll.