EUROPA ZWISCHEN LOCKDOWN UND IMPFSTART

Verschärfung auch in Spanien

Börsen-Zeitung, 6.1.2021 ths Madrid - In Spanien haben viele der 17 autonomen Regionen am Dienstag die Coronabeschränkungen verschärft, da die Infektionszahlen über die Feiertage deutlich gestiegen sind. Am Montag wurden gegenüber der Vorwoche 25 %...

Verschärfung auch in Spanien

ths Madrid – In Spanien haben viele der 17 autonomen Regionen am Dienstag die Coronabeschränkungen verschärft, da die Infektionszahlen über die Feiertage deutlich gestiegen sind. Am Montag wurden gegenüber der Vorwoche 25 % mehr Fälle gemeldet, was einer Infektionsrate von 272 Personen auf 100 000 Einwohner in 14 Tagen – der in Spanien gängige Zeitraum – entspricht. Und mit dem Dreikönigsfest steht am Mittwoch noch die traditionelle spanische Weihnachtsfeier an.Anders als in Deutschland durften in Spanien Gastronomie und Einzelhandel bislang weiter öffnen, freilich mit starken Einschränkungen. Manche Regionen haben diese Regeln jetzt verschärft, etwa die nächtliche Ausgangssperre verlängert, den nicht essenziellen Handel am Wochenende verboten oder ganze Gemeinden mit hohen Infektionsraten abgeriegelt. Hinzu kommen Reisebeschränkungen wie etwa in der Region Valencia, die bis Ende Januar niemanden mehr hineinlässt.Der Auftakt der Impfkampagne hat auch in Spanien eine Kontroverse ausgelöst, weil die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Während Asturien alle zugewiesenen Dosen verabreicht hat, wurden in Madrid nur 6 % des Impfstoffs angewendet. Die konservative Regionalregierung der Hauptstadt fordert eine nationale Impfstrategie. Die linke Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez hat den Einsatz der Streitkräfte angeboten.Währenddessen zeigen die am Dienstag vorgestellten Daten für Dezember die Folgen der Pandemie für den Arbeitsmarkt. Im Jahr 2020 stieg die Zahl der bei den Ämtern registrierten Erwerbslosen um 725 000 auf knapp 3,9 Millionen Personen. Der überwiegende Teil entfiel auf die besonders gebeutelte Tourismusbranche. Ende Dezember waren zudem noch 783 000 Menschen in Kurzarbeit.