Bloomberg Paris – Der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau fordert Deutschland und die Niederlande auf, die finanzielle Schlagkraft ihrer Staatshaushalte zur Stimulierung der Konjunktur in der Eurozone zu nutzen. Deutschland und die Niederlande hätten sich nicht verpflichtet, für einen wirksamen Stimulus zu sorgen, so Villeroy, der zugleich auch EZB-Ratsmitglied und ein möglicher Nachfolger für Mario Draghi an der EZB-Spitze ist.”Länder, die über den nötigen fiskalischen Spielraum verfügen, sollten diesen jetzt nutzen, um ihre eigene Wirtschaft wie auch die der Eurozone beim Wachstum zu unterstützen”, schreibt der französische Notenbankchef in seinem jährlichen Bericht an den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Zugleich fordert Villeroy hoch verschuldete Länder wie Frankreich und Italien auf, strukturelle Reformen vorzunehmen.Villeroys Bemerkungen kommen zu einer Zeit, in der sich die Konjunktur in der Eurozone, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, zunehmend eintrübt. Dennoch ist es ungewöhnlich, dass ein Notenbankchef eines Landes Politikern in anderen Ländern Vorschläge unterbreitet.