VOR DER ZINSWENDE

Vorspann

Nach Jahren der Niedrig-, Null- und Negativzinspolitik sowie der umfassenden Anleihekaufprogramme nimmt die geldpolitische (Zins-)Wende weltweit Fahrt auf: Die US-Notenbank Fed hat ihre Zinsnormalisierung 2017 beschleunigt - und will 2018 so...

Vorspann

Nach Jahren der Niedrig-, Null- und Negativzinspolitik sowie der umfassenden Anleihekaufprogramme nimmt die geldpolitische (Zins-)Wende weltweit Fahrt auf: Die US-Notenbank Fed hat ihre Zinsnormalisierung 2017 beschleunigt – und will 2018 so weitermachen. Die Bank of England hat erstmals seit 2007 den Leitzins erhöht – auch wenn offen ist, ob und wie viele Schritte kurzfristig folgen. Und die Europäische Zentralbank (EZB) steuert auf ein Ende ihrer Anleihekäufe zu – was die Perspektive für Leitzinsanhebungen eröffnet. Für die Notenbanker bedeutet das eine Gratwanderung: Sie wollen nicht zu früh auf die Bremse treten, um nicht die wirtschaftliche Erholung abzuwürgen; sie dürfen aber auch nicht zu lange Gas geben, weil sich Risiken auftürmen. 2018 wird ein Lackmustest, zumal eben mehrere Zentralbanken gleichzeitig Richtung Exit marschieren. Hinzu kommt: Die Unsicherheit unter den Zentralbankern ist groß wie selten – denn die Weltfinanzkrise hat an Grundfesten der Geldpolitik gerüttelt. ms