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Walter Riester 75

wf - Walter Riester ist politisch immer noch präsent, auch wenn er selbst in den vergangenen Jahren kaum noch in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist. Sein Name hat es bis in den aktuellen Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot geschafft. Ein...

Walter Riester 75

wf – Walter Riester ist politisch immer noch präsent, auch wenn er selbst in den vergangenen Jahren kaum noch in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist. Sein Name hat es bis in den aktuellen Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot geschafft. Ein “attraktives standardisiertes Riester-Produkt” will die Koalition im Dialog mit der Versicherungswirtschaft entwickeln, ist dort zu lesen. Riesters Name hat sich seit 2002 zum Gattungsbegriff entwickelt für ein staatlich gefördertes Produkt der privaten Altersvorsorge, das die gesetzliche Rente ergänzt. Riester war von 1998 bis 2002 Bundessozialminister im Kabinett Gerhard Schröder. Er zeichnet dafür verantwortlich.Den Weg in die Politik nahm Riester über die Gewerkschaft. 1943 in Kaufbeuren im Allgäu geboren, machte er nach der Volksschule eine Fliesenlegerlehre und wurde Gewerkschaftsmitglied. Neun Jahre später, 1969, legte er in seinem Beruf die Meisterprüfung ab und studierte danach an der Akademie für Arbeit in Frankfurt Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Arbeitsrecht. 1977 wurde Riester Sekretär der IG-Metall-Verwaltungsstelle Geislingen. Sein Aufstieg führte über die IG Metall im Bezirk Stuttgart bis nach Frankfurt. 1993 wurde Riester 2. Vorsitzender der Industriegewerkschaft Metall. Nach dem Sieg der SPD bei der Bundestagswahl 1998 und dem Wechsel zu Rot-Grün holte ihn Schröder ins Kabinett. In der zweiten Wahlperiode von 2002 an waren alle Ministerposten vergeben. Riester blieb Bundestagsabgeordneter, bis 2009. Union Investment stand er im Anschluss noch bis 2012 als Aufsichtsratsmitglied zur Verfügung. Am 27. September vollendet Walter Riester sein 75. Lebensjahr.