Warnung vor steigender Schuldenlast in Japan

IWF moniert zu geringe Sparbemühungen

Warnung vor steigender Schuldenlast in Japan

Bloomberg Tokio – Japans Schuldenberg ist nicht tragbar und könnte bis zum Jahr 2030 fast die dreifache Größe der Wirtschaftsleistung des Landes erreichen, warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) in einem am Donnerstag publizierten Länderbericht. Die japanische Regierung soll Ausgabenbremsen, Begrenzungen von Sonderetats und die unabhängige Überprüfung ihrer Prognosen in Erwägung ziehen, betonte der IWF. Sich auf optimistische Annahmen zur Wirtschaftsentwicklung abzustützen könne Zweifel an der bis 2020 versprochenen Haushaltssanierung (ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen) nähren.”Zweifel an der langfristigen fiskalischen Tragfähigkeit könnten zu einem sprunghaften Anstieg der Risikoprämien für Staatsanleihen führen, was weitere abrupte fiskalische Anpassungen forcieren könnte und eine negative Rückkoppelung auf das Finanzsystem und die Realwirtschaft nach sich ziehen könnte”, erklärte der IWF. “Der extrem hohe Finanzierungsbedarf Japans erhöht die Verletzbarkeit gegenüber sich ändernden Wahrnehmungen am Kapitalmarkt”, warnt der IWF.Die japanische Notenbank – die Bank of Japan (BoJ) – solle bereitstehen, um den geldpolitischen Stimulus weiter zu steigern und für eine aussagekräftigere Guidance der Märkte zu sorgen, indem sie etwa eine Zielverfehlung einräumt. Der IWF geht nämlich davon aus, dass die Inflationsrate mittelfristig nur 1,5 % erreichen wird, was unter der von der BoJ ausgegebenen Zielrate von 2 % liegt. Zudem seien abgesehen von der raschen Umsetzung angekündigter Reformen weitere durchgreifende Strukturreformen dringend angezeigt, um das Wachstum anzukurbeln, die Fiskalkonsolidierung voranzubringen und die Geldpolitik zu entlasten. Der Yen geriet nach der Veröffentlichung des Berichts unter Druck.—– Bericht Seite 18