Weiter so reicht nicht
Gute Nachrichten für Spaniens Ministerpräsidenten Mariano Rajoy drei Wochen vor der Parlamentswahl am 26. Juni: Im Mai fiel die Zahl der bei den Ämtern registrierten Arbeitslosen erstmals seit August 2010 wieder unter 4 Millionen. Der Konservative baut im Wahlkampf vor allem auf den Rückgang der Erwerbslosigkeit und das derzeit robuste Wirtschaftswachstum, um diesmal eine deutliche Mehrheit zu erreichen, die ihm die Wähler im Dezember noch verwehrt hatten. Seine Volkspartei werde am eingeschlagenen Kurs festhalten, beteuert er. Daher seien Experimente nun nicht angebracht. Dabei sind jedoch wichtige Kurskorrekturen nötig, denn bei aller Freude über die vielen neuen Jobs gilt zu beachten, dass der überwiegende Teil im Niedriglohnbereich, meist im Gastgewerbe, geschaffen wird. Das hat Auswirkungen auf die Einnahmen der Sozialversicherung, was wiederum das Haushaltsdefizit zunehmend aufbläht. Rajoy sollte sich daher nicht auf der aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt ausruhen, sondern erklären, wie demnächst auch wieder mehr hochwertige Stellen geschaffen werden können.ths